Zusammenfassung
Die endoskopischen Verfahren haben dem Arzt neue Möglichkeiten in Diagnostik und Therapie eröffnet, die besonders eindrucksvoll die stürmische Entwicklung der modernen Hochleistungsmedizin und die Perfektionierung der Technik sichtbar machen. Parallel dazu erleben wir — verstärkt durch den finanziellen „Druck der leeren Kassen“ — eine ungeheure Ausweitung ambulant durchgeführter Eingriffe, da die neuen endoskopischen Methoden durch den verkleinerten Zugangsweg weniger verletzend und daher auch weniger belastend für den Patienten sind.
Aus juristischer Sicht ist dabei jedoch Vorsicht angebracht. Denn sowohl das endoskopische als auch das ambulante Vorgehen haben spezifische Gefahrenquellen und müssen deshalb bestimmten rechtlichen Anforderungen genügen,die sich aus dem immer wieder betonten, unverrückbaren Kernsatz des Arzthaftungsrechts ableiten: Absolute Priorität vor allen anderen Erwägungen haben Schutz und Sicherheit des Patienten. Vor diesem Hintergrund geht es im wesentlichen um drei Problemkreise:
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◗ die Sicherung der Strukturqualität, insbesondere des Facharztstandards, der Qualifikation des Assistenzpersonals, der räumlichen, apparativen sowie hygienischen und sonstigen organisatorischen Anforderungen
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◗ die Aufklärung des Patienten
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◗ die Erfüllung der prä- und postoperativen bzw. postinterventionellen Pflichten des Arztes.
Literatur
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siehe Empfehlung der BÄK zur Qualitätssicherung in der gastrointestinalen Endoskopie, DÄBI 97 (2000), C 383 ff
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Ulsenheimer, K. Rechtsgrundlagen der Endoskopie. Der Urologe B 41, 261–265 (2001). https://doi.org/10.1007/s001310170062
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