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Ovarialtumoren treten im Kindes- und Jugendalter selten auf und bedürfen einer besonders sorgfältigen Abklärung und Einschätzung: Einerseits sollen unnötige operative Eingriffe bei funktionellen Zysten vermieden werden, andererseits sollen maligne Tumoren frühzeitig erkannt und einer adäquaten Therapie zugeführt werden. Neben der Berücksichtigung des Alters der betroffenen Patientin müssen die Ergebnisse der klinischen Untersuchung, der apparativen Diagnostik sowie das Resultat bestimmter Laboranalysen in differentialdiagnostische Überlegungen einbezogen werden.
Ovarialzysten in der Neonatalperiode sind mit großer Sicherheit benigne und bedürfen i. allg. keiner Therapie. Sie werden bis zu ihrem Verschwinden sonographisch kontrolliert. In der Phase der ovariellen Funktionsruhe sind kleine, wasserklare Zysten mitunter Ausdruck einer passageren Eireifung, verbunden mit einer prämaturen Thelarche – ein Befund, der kurzfristig sonographisch überwacht wird. Differentialdiagnostisch müssen davon die Follikelreifungen im Zusammenhang mit einer echten Pubertas praecox, aber auch eine beginnende Pseudopubertas praecox – bedingt durch einen hormonproduzierenden Ovarialtumor z. B. Granulosazelltumor – abgegrenzt werden.
In der hormonellen Ruheperiode sind Ovarialtumoren gleich welcher Größe und welchen Inhalts malignitätsverdächtig. In der Gruppe der Keimzelltumoren sind die Dysgerminome am häufigsten vertreten, in ihrer reinen Form, aber auch in Mischformen mit Anteilen anderer Typen der malignen Keimzelltumoren.
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Wachter, I. Adnextumoren im Kindes- und Jugendalter . Gynäkologe 31, 518–533 (1998). https://doi.org/10.1007/s001290050293
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001290050293