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Der Einsatz endoskopischer Diagnostik bei Adnextumoren führt auch dazu, daß in der gleichen Sitzung vermehrt funktionelle Zysten operiert werden. Dabei wird bei Corpus-luteum- bzw. Follikelzysten ein zunächst abwartendes Verhalten mit regelmäßigen vaginalsonographischen Kontrolluntersuchungen empfohlen. Eine sofortige operative Abklärung sollte hingegen bei akuter Symptomatik und deutlichen Malignitätskriterien vorgenommen werden. Andererseits verbessert sich die Prognose echter Ovarialtumoren wesentlich mit der Frühdiagnose. Damit wird die Einschätzung der Malignitätsrisiken – die ausführlich besprochen werden – zum entscheidenden Faktor für die Operationsindikation.
Die Techniken endoskopischer Adnexchirurgie werden beschrieben. Bei der organerhaltenden Zystenexstirpation sollte eine Punktion bzw. Fensterung der Wand ebenso vermieden werden wie eine Ruptur.
Bei intraabdomineller Ausbreitung von Zysteninhalt besteht insbesondere die Gefahr einer Tumoraussaat. Bei einer geplanten Adnexektomie ist – abhängig von der Tumorgröße und eventuell vorhandener Adhaesionen – auch eine Laparotomie zu erwägen. Der Wert einer prophylaktischen Ovarektomie wird als eher gering eingestuft.
Als Komplikationen werden am häufigsten intraabdominelle Nachblutungen, bei ausgedehnter Endometriosesanierung Ureterverletzungen und thermische Schäden bei der Verwendung von monopolarem Strom beobachtet. Durch sorgfältiges chirurgisches Vorgehen lassen sich diese Komplikationen aber weitgehend vermeiden.
Schlußendlich werden anhand eigener Ergebnisse die Möglichkeiten und Grenzen endoskopischer Adnexchirurgie dargestellt.
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Korell, M., Schielein, J., von Obernitz, N. et al. Endoskopische Diagnostik und Therapie von Adnextumoren. Gynäkologe 30, 462–472 (1997). https://doi.org/10.1007/s001290050134
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001290050134