Zusammenfassung
Die Kolposuspension hat sich in den beiden letzten Jahrzehnten als erfolgreichste Operation zur Behandlung der Streßharninkontinenz erwiesen. Der laparoskopische Zugang zum Cavum Retzii vermeidet die Nachteile einer Laparotomie, die im Vergleich zu den rein vaginalen Operationsverfahren eine erhöhte Frühmorbidität aufweist. Der folgende Beitrag beschreibt die Ergebnisse der in Manchester üblichen Technik der laparoskopischen Kolposuspension. Der Zugang zum retropubischen Raum erfolgt transperitoneal. Die Fixation der endopelvinen Faszie am Cooperschen Ligament wird durch jeweils zwei paraurethrale Nähte mit der geraden Nadel sichergestellt. Die Hauptgefahren bestehen in der Verletzung der Arteria epigastrica inferior, der Blase, des Darmes und die Ausbildung von Hernien durch die Trokartkanäle. In 10 % kam es postoperativ zu einer de novo Detrusorinstabilität. Die postoperative Inzidenz von Deszensus- oder Prolapszuständen betrug 15 %. Mindestens sechs Monate postoperativ waren 86 % geheilt. Die Heilungsrate bei Rezidivinkontinenz betrug 60 %. Diese Resultate veranlassen zu vorsichtigem Optimismus. Allerdings können erst die Langzeitresultate über den Wert dieser neuen Methode entscheiden.
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Smith, A. Laparoskopische Kolposuspension. Gynäkologe 29, 632–638 (1996). https://doi.org/10.1007/s001290050056
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001290050056