Zusammenfassung
Die aktuell durchgeführte Vollakademisierung des Hebammenberufs birgt Chancen und Risiken: Einerseits entspricht die Akademisierung internationalen Entwicklungen und trägt den steigenden Herausforderungen in der Geburtshilfe Rechnung. Andererseits bleibt unklar, ob entsprechende Studiengänge eher an Fachhochschulen oder eher an Universitäten verortet werden sollen. Am Beispiel des primärqualifizierenden Studiengangs Hebammenwissenschaft in Tübingen wird dargelegt, warum Studiengänge im Bereich Hebammenkunde vor allem an Medizinischen Fakultäten verortet werden sollten.
Abstract
The currently carried out complete academization of the profession of midwifery involves chances and risks. On the one hand the academization is compatible with international developments and keeps abreast of the increasing challenges in obstetrics. On the other hand it is still unclear whether appropriate study courses should be located in advanced technical colleges or in universities. Based on the example of the primary qualifying study course of midwifery in Tübingen, it is demonstrated why study courses in the field of midwifery should be located particularly in medical faculties.
Literatur
Deutsches Ärzteblatt (2019) Duales Studium für Hebammen auf dem Weg. https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/101835/Duales-Studium-fuer-Hebammen-auf-dem-Weg. Zugegriffen: 26. März 2019
Europäisches Parlament (2013) Richtlinie 2013/55/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. November 2013 zur Änderung der Richtlinie 2005/36/EG. https://www.kmk.org/fileadmin/pdf/ZAB/Richtlinien_der_EU/Aenderung_RL_2005_36EG_2013_11_20_RL_2013_55EU.pdf. Zugegriffen: 26. März 2019 (über die Anerkennung von Berufsqualifikationen und der Verordnung (EU) Nr. 1024/2012 über die Verwaltungszusammenarbeit mit Hilfe des Binnenmarkt-Informationssystems („IMI-Verordnung“). Amtsblatt der Europäischen Union 2013;L353:132–170)
Bundesministerium für Gesundheit (2019) Hebammenreformgesetz HebRefG, Gesetzentwurf der Bundesregierung, Berlin 2019, Stand: 6. Mai 2019.
Deutscher Hebammenverband (2019) Ein Jahr vor Akademisierung des Hebammenberufs ist noch alles unklar. https://www.hebammenverband.de/aktuell/nachricht-detail/datum/2019/01/16/artikel/ein-jahr-vor-akademisierung-des-hebammenberufs-ist-noch-alles-unklar/. Zugegriffen: 26. März 2019
Wissenschaftsrat (2012) Empfehlungen zu hochschulischen Qualifikationen für das Gesundheitswesen. https://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/2411-12.pdf. Zugegriffen: 26. März 2019
zu Sayn-Wittgenstein F (2010) Eine reflektierende Praktikerin ist das Ziel. Die Akademisierung der Hebammenausbildung. Interview mit Friederike zu Sayn-Wittgenstein. Mabuse 187(8–9):38–39
Graf J, Brucker SY, Wallwiener D, Wosnik A, Zipfel S, Simoes E (2018) Akademisierung der Hebammenausbildung: Erweiterung der Kompetenzen als Beitrag zur interdisziplinären Versorgung bei Brustkrebs in der Schwangerschaft. Geburtshilfe Frauenheilkd 78(10):108. https://doi.org/10.1055/s-0038-1671070
Simoes E, Graf J, Sokolov AN, Brucker SY, Hahn M, Hartkopf AD, Gruber I, Gall C, Grischke EM, Abele H (2019) Calling for interprofessional education: pregnancy-associated breast cancer as a complex challenge to obstetrics and midwifery. Women Health. (Im Druck)
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Ethics declarations
Interessenkonflikt
H. Abele, J. Graf, E. Simoes, S. Schönhardt und C. Plappert geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Für diesen Beitrag wurden von den Autoren keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.
Additional information
Redaktion
K. Diedrich, Groß Sarau
K. Vetter, Berlin
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Abele, H., Graf, J., Simoes, E. et al. Der Interprofessionalität verpflichtet: primärqualifizierender Bachelor-Studiengang Hebammenwissenschaft an der Medizinischen Fakultät Tübingen – ein Modell . Gynäkologe 52, 762–767 (2019). https://doi.org/10.1007/s00129-019-04495-0
Published:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s00129-019-04495-0
Schlüsselwörter
- Innovation in der Geburtshilfe
- Hebammenkunde
- Interprofessionelle Studiengänge an Medizinischen Fakultäten
- Medizinische Ausbildung
- Akademisierung Hebammenkunde