Zusammenfassung
Die Frauenklinik des Diakovere Krankenhauses gehört mit mehr als 4200 Geburten jährlich zu den größten Geburtskliniken in Deutschland. In Kooperation mit dem Kinderkrankenhaus „Auf der Bult“ erfüllt das Perinatalzentrum die hohen Qualitätsanforderungen der Level-1-Versorgung. Eine besondere Herausforderung entsteht, wenn nach der 14. Schwangerschaftswoche (SSW) eine zu erwartende Behinderung des Kindes prognostiziert wird; dann wird die Betroffene von niedergelassenen Perinatalmedizinern für die weitere Diagnostik und Beratung an unsere Frauenklinik überwiesen. In der Vergangenheit stellte sich die Frage: Wie gehen wir in einem diakonischen Krankenhaus mit dieser konfliktreichen Fragestellung um? Wir haben nach intensiven interprofessionellen Diskussionen ein ethisches Beratungsverfahren entwickelt, das fest in den Klinikalltag integriert ist und in jedem Einzelfall Anwendung findet. Die Beweggründe und das Verfahren werden im Beitrag dargestellt.
Abstract
The Department of Obstetrics and Perinatal Medicine of the Diakovere Hospital is one of the largest maternity hospitals in Germany, with a delivery rate of more than 4200 births per year. In cooperation with the children’s hospital “Auf der Bult” the perinatal center fulfils the high-quality standards of level 1 care. A greater challenge arises if an anticipated handicap of the child is diagnosed after the 14th week of pregnancy. In these cases, the expectant mother is referred to our ultrasound unit to discuss further management options. In the past the question arose of how to deal with such a conflict in a church-affiliated hospital. After intense interprofessional discussion we developed an ethical counselling method, which is now firmly integrated into our daily routine and is used in every individual case. The motivations and details of this procedure are presented in this article.
Literatur
Grahe I‑D, Schild RL (2015) Schwangerschaft im Konflikt nach auffälligem Befund – ein Beratungsverfahren in der Klinik. Geistesgegenwärtig behandeln – Existenzielle Kommunikation, Spiritualität und Selbstsorge in der ärztlichen Praxis. Neukirchener Verlage, Neukirchen-Vluyn
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Interessenkonflikt
I.-D. Grahe und R. L. Schild geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Dieser Beitrag beinhaltet keine von den Autoren durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.
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Redaktion
Prof. R. Zimmermann, Zürich
Prof. K. Vetter, Berlin
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Grahe, ID., Schild, R.L. Späte Schwangerschaftsabbrüche bei fetalen Anomalien. Gynäkologe 51, 37–45 (2018). https://doi.org/10.1007/s00129-017-4170-8
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00129-017-4170-8