Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Sie halten das Themenheft „Therapieinnovation in der Gynäkologie“ in Ihren Händen. Uns war es wichtig, in diesem Heft die wichtigsten Innovationen in der Behandlung der wesentlichen Malignome unseres Fachgebietes zusammenzufassen. Sie finden in kompakter Form Informationen, was sich in diesem Bereich in den letzten Jahren verändert hat und wie sich neue Therapieformen in die praktische Realität übersetzen.

Deutschland ist ein Wissenschaftsstandort und Innovationsmotor

Deutschland ist von je her ein Wissenschaftsstandort und ein wesentlicher Innovationsmotor und liegt in dieser Funktion weltweit mit an der Spitze. Im internationalen Vergleich hat Deutschland die meisten Doktoranden je 100.000 Einwohner, die Tendenz ist sogar steigend. Von den veröffentlichten wissenschaftlichen Artikeln stammen weltweit 6,2% aus Deutschland, was den 4. Platz nach den USA, China und Großbritannien bedeutet. Dabei ist die internationale Kooperation zwischen Deutschland und den USA nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ mit 77.170 Veröffentlichungen (2007−2011) weltweit mit an der Spitze.

Deshalb war es uns auch wichtig, in dieser globalisierten Wissenschaftswelt auf die ureigenen Förderungsinstrumente und somit vor allem öffentliche Geldgeber aus der Perspektive des Frauenarztes hinzuweisen. Herr Prof. Zygmunt, Fachkollegiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft für die Gynäkologie, fasst in dem Artikel seine eigenen Erfahrungen wie auch die weiteren Förderungsmöglichkeiten insbesondere für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen.

Klinisch orientiert sind die Artikel zu den Therapieinnovationen bei der Malignombehandlung. Die beiden Fachartikel der Kollegen Frau Dr. Salmen und Herrn PD Dr. Schwentner et al. geben einen guten Überblick über die immer breiter werdende Vielfalt der medikamentösen Therapiemöglichkeiten beim Mammakarzinom bei gleichzeitig zurückgehender Radikalität in der operativen Behandlung sowie ein Ausblick in rekonstruktive Operationsverfahren. In dem Artikel von Herrn Prof. Kimmig finden sich die wichtigsten Entwicklungen der operativen Therapie der Genitalkarzinome, insbesondere mit neuen Operationsverfahren, die auch wesentlich an deutschen universitären Standorten entwickelt werden. Ergänzend dazu finden Sie auch in dem Artikel von Herrn Kollegen PD Dr. Mahner interessante Ausblicke über die nun deutlich zunehmende Dynamik in den Therapieoptionen des Ovarialkarzinoms.

Relevant ist ein wissenschaftsfreundliches Umfeld an Universitätsklinika

Es ist unseren Patientinnen und dem Wissenschaftsstand Deutschland zu wünschen, dass auch weiterhin wesentliche Therapieinnovationen von deutschen Wissenschaftlern gestaltet und vorangetrieben werden. Ein wissenschaftsfreundliches Umfeld an den deutschen Universitätsklinika mit aktiver Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist hier sicher genauso wichtig wie die gesellschaftlichen Voraussetzungen, um die deutsche Medizin auch weiterhin für Patientinnen wie für Ärzte attraktiv erscheinen zu lassen.

Wir wünschen Ihnen gute Erkenntnisse bei der Lektüre dieses Themenheftes und alles Gute für Ihre eigene Weiterentwicklung.

Mit kollegialen Grüßen

Prof. Dr. Wolfgang Janni

Prof. Dr. Günter Emons

Prof. Dr. Walter Jonat