Zusammenfassung
Die Pubertät mit ihren komplexen Entwicklungsaufgaben birgt eine Vielzahl sowohl externer als auch interner Risikofaktoren für die Entstehung von Essstörungen. Insbesondere ein rigides Schönheitsideal von androgyner Schlankheit, aber auch der präpubertäre Gestaltungsimperativ für das äußere weibliche Genitale verhindern, dass Mädchen ihren erwachsen werdenden Körper und die hinsichtlich von Fertilität symbolische Bedeutung der Veränderungen akzeptieren können. Aus Mangel an kompetenten und glaubwürdigen Informationen gelingt es vielen Mädchen darüber hinaus nicht, die Menstruation als einen prinzipiell vitalen Vorgang ihres Körpers zu deuten. Der Zusammenhang eines falschen Körperbildes mit Essstörungen ist nahe liegend. Aufgrund der Schwere, der Tendenz zur Chronifizierung und langwierigen Therapie der klinisch manifesten Essstörungen sollten wirksame Konzepte zur Prävention angeboten werden. Es ist eine dankbare frauenärztliche Aufgabe (z. B. im Rahmen einer Mädchensprechstunde) ein Gesprächsangebot vorzuhalten und auf Lösungsangebote wie z. B. Sport hinzuweisen, damit Mädchen einen informierten und akzeptierenden Zugang zu ihrem Körper entwickeln können.
Abstract
The complex developmental functions of puberty involve a multitude of external as well internal risk factors for the emergence of eating disorders. In particular a strict ideal of beauty as androgynous slenderness and the prepubertal structural design imperative for the external female genitalia prevent young girls from being able to accept the alterations to their developing body and the symbolic significance with respect to fertility. Furthermore, due to a lack of competent and trustworthy information many young girls do not succeed in accepting menstruation as being a principally vital process of their body. The association of a false body image with eating disorders is obvious. Because of the severity, the tendency to become chronic and protracted therapy of clinically manifested eating disorders effective concepts for prevention should be made available. It is a rewarding task in gynecology, e.g. within the framework of consultations with young girls, to make offers of advice and solutions, such as sport, so that a young girl can develop an informed and consensual access to her body.
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Einhaltung ethischer Richtlinien
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Gille, G. Körperbild und Essstörungen bei jungen Mädchen. Gynäkologe 47, 293–302 (2014). https://doi.org/10.1007/s00129-014-3334-z
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