Die Behandlung mit Medikamenten ist ein wichtiger Bestandteil des therapeutischen Repertoires der Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Der Arzt sieht sich einer Vielzahl neuer Präparate gegenüber, die intensiv beworben werden mit dem Versprechen, dass sie besser wirken würden als die bisherigen Standardmedikamente und/oder deutlich weniger Nebenwirkungen hätten. In jedem Fall sind sie teurer. Analysen der Krankenkassen, die natürlich auch ihren „Bias“ haben, kommen oft zu anderen Ergebnissen. Auch die jetzt gesetzlich vorgeschriebene Bewertung des Zusatznutzens neuer Medikamente durch den gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) ist meist nicht so euphorisch wie die der Marketingabteilungen der Herstellerfirmen.

Im vorliegenden Heft von Der Gynäkologe haben ausgewiesene Experten in den Subspezialitäten unseres Faches die jeweilige State-of-the-Art-Pharmakotherapie dargestellt. Die Empfehlungen beruhen auf nationalen und internationalen Leitlinien mit den höchsten verfügbaren Evidenzen. Sie sind getragen von renommierten ärztlichen Fachgesellschaften, die sehr viel Expertenwissen und Arbeit in diese Leitlinien investiert haben. Die Autoren und die Unterzeichner hoffen, Ihnen damit ärztlich begründete Empfehlungen an die Hand zu geben, die weder einem Bias durch die Hersteller noch Beeinflussungen durch die Kostenträger unterliegen, sondern dem Wohl der Patientinnen dienen.

Prof. Dr. Günter Emons

Prof. Dr. Walter Jonat