Zusammenfassung
Die gesellschaftliche Debatte, wie mit der Unterstützung der Umsetzung des Sterbewunsches eines Menschen umzugehen ist, wird zunehmend kontrovers geführt. Insbesondere wird die Frage diskutiert, ob ein Recht auf freie Verfügung über das eigene Leben oder zumindest ein sittlicher Anspruch auf Hilfe bei einem selbstverantwortlich angestrebten Suizid besteht. Der vorliegende Beitrag erläutert die grundsätzlichen rechtlichen Rahmenbedingungen, die sich für das ärztliche Handeln im Zusammenhang mit dem Todeswunsch eines Menschen ergeben können, und beschäftigt sich mit den Konsequenzen, die sich für die organisierte und kommerzialisierte Suizidbeihilfe aus der neueren verwaltungsgerichtlichen Rechtsprechung herleiten lassen.
Abstract
The debate over how to support a person’s wish to die is more controversial than ever. Namely, the question of whether a person has the right to freely decide when to die—and, correspondingly, whether there is an ethical right to receive aid in committing suicide—has been moved to the forefront of this discussion. This article describes the basic legal framework that applies to medical procedures involved in an individual’s wish to die and the consequences of the latest court decisions dealing with the issue of organized and commercialized suicide aid.
Notes
Vgl. Fischer T (2009) Strafgesetzbuch und Nebengesetze, Vorbemerkung § 211 Rn 10a m.w.N.
BGH St 6, 147, 153, zweifelnd BGH St 37, 365, 375.
BGH St 46, 279, 285.
Kuchenbauer K (2007) Recht auf Leben – Recht auf Selbsttötung, Zeitschrift für Lebensrecht: 98–111.
Kusch R (2006) Tabu Sterbehilfe, Neue Juristische Wochenschrift: 261-264; Kusch R (2007) In Würde Sterben – nur im Ausland. Neue Zeitschrift für Strafrecht: 436–441.
Vgl. Deutsches Ärzteblatt Medizin-News, 17.03.2009.
BGH St 32, 367, 371; 46, 279.
Fischer, a.a.O. m.w.N.
BGH St 19, 135.
BGH St 32, 38, 41.
BGH, NJW 2005, 2385.
BGH St 42, 305; Fischer a.a.O., Rn 18 m.w.N.
BGH St 37, 379; BGH St 40, 257.
BGH St 37, a.a.O.; Fischer a.a.O., Rn 16 m.w.N.
Vgl. VG Gera, Urteil vom 7. Oktober 2008 (3 K 538/08); VG Hamburg, Beschluss vom 2. Februar 2009 (8 E 3301/08).
Vgl. VG Hamburg, a.a.O.
Vgl. VG Gera, a.a.O.
Interessenkonflikt
Der korrespondierende Autor gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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Der Verfasser ist Oberstaatsanwalt und Dezernent der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf, die im Beitrag ausgeführten Erwägungen geben seine persönlichen Einschätzungen auf Grundlage der einschlägigen Rechtsprechung und Kommentarliteratur wieder.
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Stahl, A. Beihilfe zum Suizid – organisierte Suizidbeihilfe – Kommerzialisierung der Suizidbeihilfe. Gynäkologe 42, 609–611 (2009). https://doi.org/10.1007/s00129-009-2378-y
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00129-009-2378-y
Schlüsselwörter
- Selbstverantwortlich angestrebter Suizid
- Sterbehilfe
- Organisierte/kommerzialisierte Beihilfe zum Suizid