Vorgehen bei schweren geburtshilflichen Blutungen

Zusammenfassung

Schwere peripartale Blutungen sind eine der Hauptursachen der Müttersterblichkeit. Neben der maternalen Mortalität wird auch die Morbidität sehr wesentlich von schweren Blutungen beeinflusst. Drohende Folgeerkrankungen sind Schockzustände, Gerinnungsstörungen sowie Beatmungsprobleme. Geburtshilfliche Blutungen treten meist ohne Vornwarnzeichen auf. Geburtshilfliche Einrichtungen müssen daher alle personellen und organisatorischen Möglichkeiten für Notfallsituation bereithalten. Ein rasches Erkennen der Notsituation und eine fachkompetente Reaktion durch den Kliniker ist erforderlich, um lebensbedrohliche Komplikationen zu vermeiden. Eine interdisziplinäre Abstimmung der Vorgehensweise ist erforderlich. Beim Management von schweren peripartalen Blutungen ist, in Abhängigkeit von der Ursache, den vorhandenen Therapiemöglichkeiten und dem Wunsch der Patientin nach Erhalt der Fertilität, individuell unterschiedlich vorzugehen.

Abstract

Severe peripartal bleeding is the most significant cause of maternal death worldwide. In addition to death, serious morbidity may follow postpartum hemorrhaging. Sequelae include shock, coagulopathy and adult respiratory distress syndrome. Postpartum hemorrhaging often occurs without warning, therefore, all obstetric units must have the facilities, personnel and equipment in place to manage this emergency properly. Rapid recognition and skillful response by the clinician are necessary to prevent loss of life. In the decision-making process, a multidisciplinary approach is often required. Management of peripartal hemorrhaging may vary greatly among patients, depending on etiology of the bleeding, available treatment options and the patient’s desire for future fertility.