Ovulationshemmer bei Risikogruppen

Zusammenfassung

In den meisten Fällen treten schwerwiegende Nebenwirkungen unter der Behandlung mit Ovulationshemmern bei Frauen auf, die aufgrund genetischer oder erworbener Faktoren ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung bestimmter Erkrankungen haben. Mit Hilfe einer sorgfältigen Eigen- und Familienanamnese sowie spezifischer Laboruntersuchungen lässt sich häufig eine bestimmte Prädisposition erkennen und das mit der Anwendung von oralen Kontrazeptiva verbundene individuelle Risiko abschätzen. Der vorliegende Beitrag beschreibt die möglichen Auswirkungen einer Behandlung mit Ovulationshemmern bei Frauen mit Thrombophilie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus, Dyslipidämien, Über- oder Untergewicht, Tumoren, psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen sowie Autoimmunerkrankungen. Entsprechend den vorliegenden Schädigungen und Risikofaktoren werden die für die Empfängnisverhütung zur Verfügung stehenden hormonalen Methoden und nichthormonalen Alternativen erläutert und deren Vor- und Nachteile diskutiert.

Abstract

Severe adverse effects during the use of ovulation inhibitors occur mostly in women who have an elevated risk for the development of certain diseases owing to hereditary or acquired factors. By means of a careful personal or family history analysis as well as specific laboratory examinations, an existing predisposition may frequently be diagnosed and the individual risk associated with the use of oral contraceptive inhibitors may be estimated. The present contribution describes the potential effects of treatment with ovulation inhibitors on women with thrombophilia, cardiovascular disease, diabetes mellitus, dyslipidemia, overweight or underweight, tumors, psychiatric and neurological diseases and autoimmune disease. The hormonal methods and non-hormonal alternatives available for contraception are elucidated according to existing lesions and risk factors and the advantages and disadvantages are discussed.