Das Prostatitissyndrom Ejakulatveränderungen und Auswirkungen auf die Fertilität

Zusammenfassung

Entzündungen und Infektionen des männlichen Genitaltrakts stellen einen wichtigen und potentiell therapierbaren Faktor männlicher Subfertilität dar. Voraussetzung einer exakten Bewertung von Ejakulatveränderungen ist eine standardisierte Diagnostik. Dies gilt in besonderem Maße für die verschiedenen Formen des Prostatitissyndroms. Verschiedene entzündungs- und infektionsbedingte Veränderungen des Ejakulats wurden beim Prostatitissyndrom gefunden und sollen die Ejakulatqualität mindern.

Neben den Auswirkungen von Leukozyto- und Bakteriospermie werden heute insbesondere Entzündungsmediatoren wie Zytokine oder reaktive Sauerstoffspezies als relevante Pathomechanismen diskutiert. Zunehmend wird versucht, diese Parameter in die Diagnostik zu integrieren. Klinische Studien zur Ejakulatqualität bei den verschiedenen Formen des Prostatitissyndroms sind uneinheitlich. Als therapeutische Option ist bisher nur die antimikrobielle Therapie ausreichend beschrieben. Entscheidend für die Zukunft wird die Integration funktioneller und molekularer Parameter für die Definition einer Interaktion zwischen urogenitaler Entzündung und männlicher Fertilität sein.

Abstract

Inflammation and infections of the male reproductive tract represent an important factor in male infertility that is potentially responsive to successful therapy. A standardized diagnostic procedure is a prerequisite for the exact evaluation of alterations of ejaculate specimens, especially in cases of the different forms of the prostatitis syndrome. Several alterations in ejaculate due to inflammation and infection have been identified that have a negative impact on the quality of sperm. Besides the influence of leuko- and bacteriospermia, the effect of inflammatory mediators, such as cytokines and reactive oxygen species (ROS), are being discussed as relevant pathomechanisms.

These parameters just recently were incorporated into the conventional range of diagnostic criteria. Clinical studies that investigate the quality of ejaculate in the different forms of the prostatitis syndrome yielded contradictory results. Only antimicrobial therapy has been sufficiently described as a therapeutic option. In the future, it will be decisive to include novel functional and molecular parameters to define an interaction of urogenital infection and male infertility.