Skip to main content
Log in

Lebensqualität in der urologischen Onkologie

  • Weiterbildung
  • Published:
Der Urologe Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Das große Interesse am Thema “Lebensqualität” muß wohl darauf zurückzuführen sein daß eine ausschließliche Berücksichtigung von Überlebenszeiten und Symptomraten zunehmend als unzureichend befunden wird und eine grundsätzliche Diskussion über angemessene Beurteilungskriterien für medizinische Maßnahmen eingesetzt hat.

Medizinisch-therapeutische Interventionen verfolgen das Ziel, krankheitsbedingte Verluste zu begrenzen und gleichzeitig sicherzustellen, daß der Nutzen der Behandlung vermeintliche Beeinträchtigung aufwiegt. Diese allgemeine ärztliche Regel auch im Zeichen des medizinischen Fortschrittes zu realisieren ist die Aufgabe einer kontinuierlichen ▸ Qualitätskontrolle, die eine Kosten-Nutzen-optimierte Therapie an ihrem Ergebnis mißt. Als Sammelbegriff für eine Reihe wichtiger Gütekriterien von Behandlungsresultaten hat sich der Terminus Lebensqualität im Rahmen qualitätssichernder Maßnahmen eingebürgert. Betrachtet man einmal die 3 Kategorien von ▸ Qualität nach Donabedian (Struktur, Prozeß und Ergebnisqualität) so beschreibt die Ergebnisqualität die dem medizinischen Handeln zuschreibbare Veränderung des Gesundheitszustandes des Patienten bzw. der Bevölkerungsgruppen, einschließlich der von diesen Veränderungen ausgehenden Wirkung. Die Ergebnisqualität ist sehr viel schwieriger zu messen als die Struktur- und Prozeßqualität. Zum einen wegen der Vielzahl und Komplexität der das Ergebnis beeinflussenden Variablen, zum zweiten wegen einer unvorhersehbaren medizinischen, psychischen und sozialen Reaktion des Patienten. Zur Ergebnisqualität welche auch Outcome und Output genannt wird, würde man die Lebensdauer, die Patientenzufriedenheit und die Lebensqualität zählen (Abb.1) [10, 13, 16, 26, 59, 60].

Aufgrund dieses Stellenwertes der Lebensqualitätsforschung im modernen Qualitätsmanagement des Gesundheitswesens und der damit verbundenen Popularität dieses Begriffes und dessen inflationären Gebrauchs, erfordert es immer wieder, über seine Inhalte nachzudenken. Inflation bedeutet Entwertung; deshalb ist die Erhaltung der Substanz des Konzeptes “Lebensqualität” Bedingung für die Fruchtbarkeit in der klinischen Anwendung, nicht nur in der urologischen Onkologie, sondern auch im Bereich der Transplantationschirugie und im Bereich der chronischen Erkrankungen. Eine Konkretisierung und letztlich auch eine Umsetzung in wissenschaftliche Meßoperationen dieses, aus der politischen Rhetorik nun auch in die Umgangssprache übernommenen, Allerweltsbegriffes Lebensqualität, hat in den letzten Jahren begonnen.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Biermann, C., Küchler, T. Lebensqualität in der urologischen Onkologie. Urologe 38, 189–200 (1999). https://doi.org/10.1007/s001200050268

Download citation

  • Published:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/s001200050268

Navigation