Da diese paraneoplastischen Syndrome dem eigentlichen, morphologisch faßbaren Tumorgeschehen teilweise um Monate vorausgehen können, sind sie theoretisch in der Lage, im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen eine Krebsfrüherkennung zu ermöglichen. Häufig wird übersehen, daß bestimmte anamnestische Angaben und klinische Symptome als Ausdruck einer Tumorfernwirkung richtungsweisend für die Entdeckung eines malignen Tumors sein können. Dementsprechend wird paraneoplastischen Syndromen als möglichen frühen Zeichen maligner Erkrankung im Allgemeinen zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Rückbildungen paraneoplastischer Veränderungen sind Zeichen einer effektiven Tumortherapie, wobei Markman [1] eine Übersicht zum Verhalten von Paraneoplasien unter Therapie publiziert hat. Entscheidend für die Definition der paraneoplastischen Syndrome ist die Bildung von hormonell aktiven oder toxischen bzw. immunogen wirksamen Substanzen entweder durch Tumorzellen selbst oder durch normale Zellen als Antwort auf die bestehende Tumorerkrankung.
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Mergenthaler, HG., Beinert, T. & Possinger, K. Paraneoplastische Syndrome. Urologe [A] 37, 312–326 (1998). https://doi.org/10.1007/s001200050190
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001200050190