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Blasenkarzinom Teil 1: Radikale Zystektomie, neoadjuvante und adjuvante Therapiemodalitäten

Teil 1: Radikale Zystektomie, neoadjuvante und adjuvante Therapiemodalitäten

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Zusammenfassung

Die Therapie des invasiven Blasenkarzinoms hat sich in den letzten Jahrzehnten nur wenig gewandelt. Standard ist nach wie vor die radikale Zystektomie, wodurch eine adäquate lokale Tumorkontrolle erreicht wird. Limitierend für die Prognose ist allerdings eine bereits zum Operationszeitpunkt vorliegende systemische Tumorausbreitung. Daher gilt auf der einen Seite das Hauptinteresse aktueller experimenteller und klinischer Studien der Suche nach molekularen Tumormarkern zur Früherkennung und Differenzierung potentiell rezidivgefährdeter bzw. vor allem progressionsgefährdeter Patienten, um entsprechende Therapiemaßnahmen “präventiv” zu einem Zeitpunkt einzuleiten, zu dem noch keine systemische Ausbreitung erfolgt ist. Gleichzeitig gilt das Interesse der Möglichkeit, z. B. durch molekularbiologische Untersuchungen eine zum Diagnosezeitpunkt des Blasentumors evtl. bestehende Metastasierung nachweisen zu können, um die Therapiestrategie entsprechend adaptieren zu können. Auf der anderen Seite steht die Suche nach geeigneten adjuvanten Maßnahmen, die flankierend zur lokalen radikalchirurgischen Therapie bei fortgeschrittenem Blasenkarzinom sinnvoll zur Anwendung kommen können. Aus den beschriebenen neoadjuvanten und adjuvanten Therapiemodalitäten scheint derzeit die adjuvante Chemotherapie nach radikaler Zystektomie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Blasenkarzinom und/oder Lymphknotenmetastasen einen Überlebensvorteil zu erbringen. Der tatsächliche Stellenwert muß allerdings erst noch in weiteren Studien genauer definiert werden.

Oberflächliche Blasenkarzinome (Ta, Tis, T1) haben eine Rezidivrate von etwa 50–80%. Je nach Differenzierungsgrad kommt es dabei in 4–30% zu einer muskelinvasiven Progression, die bei entdifferenzierten Tumoren mit Infiltration der Lamina propria (T1G3–4) sogar bei 50% liegt. Etwa 20–30% aller Patienten haben dagegen bereits bei der Erstdiagnose einen muskelinvasiven bzw. organüberscheitenden Tumor (T2–4). Therapie der Wahl des muskelinvasiven Blasenkarzinoms stellt weiterhin die radikale Zystektomie dar. Die Rolle neoadjuvanter und adjuvanter Therapiemodalitäten wie Radiatio oder Chemotherapie ist nach wie vor ungeklärt und Gegenstand laufender klinischer Studien.

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Lampel, A., Thüroff, J. Blasenkarzinom Teil 1: Radikale Zystektomie, neoadjuvante und adjuvante Therapiemodalitäten. Urologe 37, 93–101 (1998). https://doi.org/10.1007/s001200050157

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