Erfahrungen mit der Kollagenunterspritzung bei der männlichen Streßinkontinenz

Zusammenfassung

Neunzehn konsekutive Männer (Durchschnittsalter 69,5 Jahre; mittlerer Verlaufsbeobachtungszeitraum 12,7 Monate) mit einer Streßinkontinenz Grad II oder III nach urologischen Eingriffen erhielten im Zeitraum von 4/92–7/95 transurethrale, tiefmuköse Kollagenunterspritzungen im Bereich des M. sphincter urethrae externus. Bei 58 % der Patienten wurden mindestens 2 Unterspritzungen vorgenommen, wobei die injizierte Kollagenmenge im Mittel 16 ml betrug. Unmittelbar postoperativ waren alle Patienten kontinent; im Nachbeobachtungszeitraum von 3 Monaten kehrten jedoch alle Patienten zur Ausgangsinkontinenz vor Therapie zurück. Es traten keine perioperative Komplikationen auf.

Obwohl die Kollagenunterspritzung eine einfache, sichere und komplikationsarme Methode ist, kann dessen Einsatz bei der Behandlung der schweren männlichen Streßinkontinenz nach den vorliegenden Ergebnissen nicht empfohlen werden.

Summary

Nineteen men with post-prostatectomy urinary incontinence grade II and III (mean follow-up 12.7 months) underwent periurethral injections of collagen. In all, 37 procedures were performed; 58 % of the patients underwent the procedure at least twice. A mean of 16 ml collagen was injected. The results were successful directly after injections, leaving all patients continent; however, after 3 months the treatment failed and all patients returned to their incontinence status as seen preoperatively. No perioperative complications were noted. Despite the simple and safe nature of this procedure, men with severe postoperative stress incontinence do not benefit from periurethral collagen injections.