Herausforderungen in der Prostatabiopsie

Zusammenfassung

Hintergrund

Die Prostatabiopsie ist Kerngebiet der Urologie und bei der Aufdeckung des häufigsten Karzinoms des älteren Mannes zentraler Baustein. Zunehmende Anforderungen an Hygiene und Qualität der Diagnostik wurden im aktuellen Vergütungssystem bei ambulanter Erbringung im GKV-System (Gesetzliche Krankenversicherung) nicht angepasst.

Fragestellung

Die Fragestellung bezieht sich auf die Beleuchtung der Ist-Situation der Prostatabiopsie, die Diskussion um die weitere Durchführbarkeit im ambulanten Setting und die berufspolitische Einschätzung und Erstellen eines Forderungskatalogs zur wirtschaftlichen Erbringung der Prostatabiopsie im GKV-System.

Material und Methode

Die Grundlagenarbeit und Verhandlungen mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) unter Hinzuziehung der aktuellen geltenden S3-Leitlinie Prostatakarzinom und die Begutachtung föderalistisch geprägter Abrechnungsmodalitäten des GKV-Systems werden diskutiert.

Ergebnisse

Die Prostatabiospie ist unter den derzeitigen ambulanten Abrechnungsmöglichkeiten, den stetig angestiegenen Anforderungen an Qualität der Diagnostik, wie in der S3-Leitlinie Prostatakarzinom hinterlegt und der erforderlichen Hygiene nicht kostendeckend zu erbringen. Einer 2‑Klassen-Medizin wird durch Selbstzahlerleistungen für die verbesserte Diagnostik Vorschub gewährleistet.

Schlussfolgerung

Die Fachärzteschaft Urologie ist aufgerufen, Lösungswege aufzuzeigen. Die Prostatabiopsie muss als ambulante Operation gewertet und gegenfinanziert werden.

Abstract

Background

Prostate biopsy is a core area of urology and a central component in the detection of the most common cancer in older men. Increasing demands on hygiene and quality of diagnostics have not been adjusted in the current reimbursement system for outpatient provision in the SHI (statutory health insurance) system.

Aim

Presentation of the current situation regarding prostate biopsy; discussion about the further feasibility in the outpatient setting. Professional political assessment and creation of a list of demands for economic coverage of the cost associated with prostate biopsies in the SHI system.

Materials and methods

Discussion of basic work and negotiations with the KBV (“Kassenärztliche Bundesvereinigung”) using the current valid S3 guideline prostate cancer. Assessment of federal billing modalities of the SHI system.

Results

Costs associated with prostate biopsies are not adequately covered under the current outpatient billing options, considering the steadily increasing demands on the quality of diagnostics as specified in the S3 guideline for prostate cancer, and the required hygiene levels; thus, a two-class medical system is encouraged by self-pay services for improved diagnostics.

Conclusion

Urology specialists are encouraged to find solutions. Prostate biopsy must be considered as an outpatient operation and financed accordingly.