Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die deutliche Positionierung der Vielseitigkeit und der gesundheitspolitischen Relevanz der Urologie in der Fachwelt und der breiten Öffentlichkeit ist mir ein großes Anliegen in meiner Zeit als DGU-Präsident. Unter dem Motto: „Für alle. Für jeden. Für uns.“ werden auf dem 69. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie vom 20.–23.09.2017 in Dresden wissenschaftliche und klinisch relevante Neuerungen sowie Kontroversen aller Facetten unseres Fachgebiets thematisiert. Darüber hinaus sind im Jahr meiner Präsidentschaft verschiedene öffentlichkeitswirksame Initiativen und Kampagnen angelaufen, die auch für die nächsten Jahre Bestand haben sollen. Die regelmäßige Darstellung dieser einzigartigen Vielfalt der Urologie einschließlich der zahlreichen Forschungsaktivitäten halte ich aus mehreren Gründen für eminent wichtig. Zum einen bleiben wir dadurch für den urologischen Nachwuchs attraktiv, zum anderen sichern wir uns dadurch eine politisch und ökonomisch starke Position innerhalb der Kliniken sowie in den urologischen Praxen und sorgen dafür, dass kompetente Urologie die beste Lösung für Männer, Frauen und Kinder mit Erkrankungen des Urogenitaltraktes ist.

Der Kongress beginnt am Mittwoch 20.09.2017 mit Fortbildungen auf dem neuesten Stand der Wissenschaft in Form von Foren aller Arbeitskreise der Akademie der deutschen Urologen. Erstmals wird dabei ein ganztägiger Semi-live-OP-Tag angeboten, bei dem renommierte Operateure Videosequenzen zu verschiedenen laparoskopischen, robotischen, endoskopischen und offenen Operationen demonstrieren und mit dem Auditorium diskutieren. Donnerstags bis samstags werden sich in bewährter Weise themenbezogene Forumssitzungen mit angemeldeten Vorträgen abwechseln. Ergänzt wird diese bekannte Kongressstruktur erstmals durch Plenarsitzungen unter der Überschrift „Crossfire: Experts challenge Experts“ mit Pro- & Kontradiskussionen unter Beteiligung des Fachpublikums mit anschließender TED-Abstimmung. Den aktuellen Entwicklungen zum PSA-Screening wird u. a. durch eine Podiumsdiskussion unter Beteiligung von Urologen, den bekannten Handballern Michael und Uli Roth als ehemalige Betroffene und der leitenden Ärztin der AOK Baden-Württemberg, Frau PD Dr. Hawighorst-Knapstein, Rechnung getragen. Neben Neuerungen bzgl. Diagnostik und Therapie aller urologischer Tumoren inklusive Berücksichtigung aktueller Leitlinien wird entsprechend dem Kongressmotto aber auch den Themen Infektiologie, Urolithiasis, Traumatologie, BPH und den Schnittstellenthemen medikamentöse Tumortherapie, Inkontinenz von Mann und Frau, Andrologie, Nierentransplantation und Kinderurologie ausreichend Zeit eingeräumt werden.

Auch berufspolitische Aspekte kommen zur Sprache. So werden Kooperationsmodelle zwischen Klinik und Praxis vor dem Hintergrund des Ärztemangels und Lösungsansätze aus Sicht der ärztlichen Selbstverwaltung ebenso diskutiert wie die ambulante spezialärztliche Versorgung mit entsprechenden Konsequenzen für die Uroonkologie 2018. Gleiches gilt für Strategien zum Erhalt der Kinderurologie, Onkologie und Nierentransplantation sowie die Qualitätsmessung im Gesundheitswesen. Für den urologischen Nachwuchs werden in enger Kooperation mit der GeSRU (German Society of Residents in Urology) verschiedenste Programmpunkte angeboten wie Videositzungen über Anfänger- und Routineoperationen, Laparoskopiekurse, ein Workshop zur Karriereplanung sowie ein kritischer Vortrag über die Frage, ob die Facharztausbildung in der Urologie noch zeitgemäß ist. Am Mittwoch, 20.09.2017 findet ein ganztägiges Auffrischungsseminar entsprechend der Onkologievereinbarung für Medizinische Fachangestellte statt, am Donnerstag und Freitag ein 2‑tägiger Pflegekongress mit verschiedensten hochinteressanten, teilweise auch zum Schmunzeln anregenden Themen. Ich darf mich in diesem Zusammenhang ganz herzlich bei Herrn Prof. Dr. Stephan Roth bedanken, der nicht nur den Pflegekongress inhaltlich geplant, sondern auch die Gestaltung des sehr gelungenen Programmhefts übernommen hat.

Im Frühjahr fand eine Hodentumorwoche statt, die auf großes mediales Interesse gestoßen ist. Ziel war es, mit speziell auf die Altersgruppe zugeschnittenen Aktionen junge Männer auf die Notwendigkeit der Hodenselbstuntersuchung aufmerksam zu machen. In den nächsten Jahren sind nun weitere Organwochen geplant, die zum einen die Vielfalt der Urologie, zum anderen die Wichtigkeit der Früherkennung verschiedener urologischer Erkrankungen im Fokus haben werden. Als Gesichter dieser Initiative zur Gesundheitsförderung der DGU in Kooperation mit dem BDU konnten die früheren Handballnationalspieler Michael und Uli Roth gewonnen werden, die jeweils durch radikale Prostatektomie vom Prostatakarzinom geheilt wurden und mit perfekter Lebensqualität weiterleben. Mit ihnen zusammen als „lebendem Beweis“ für die Wichtigkeit der rechtzeitigen Erkennung urologischer Erkrankungen wird im Herbst eine Prostatakarzinomwoche stattfinden, die über nationale Zeitungen, soziale Medien, Talkshows etc. und mithilfe von ausführlichem Praxismaterial für Urologen und Allgemeinmediziner verbreitet wird. In diesem Zusammenhang darf ich schon jetzt Herrn Hutwagner von der Open Minded GmbH danken, der mit großer Kreativität und Durchhaltevermögen entscheidenden Anteil am Gelingen dieser Kampagne hat. Zusätzlich hierzu hat die DGU die Schirmherrschaft und damit wissenschaftliche Beratung der von der Fa. Janssen initiierten Aktion „Deine Manndeckung“ übernommen, die in Fußballstadien und Handballarenen auf die Wichtigkeit der Prostatavorsorgeuntersuchung aufmerksam macht.

Die vorliegenden Abstracts spiegeln zusammen mit den Foren, Akademieveranstaltungen und Plenarsitzungen sowohl das hohe Niveau der urologischen Forschung als auch die große Bandbreite der wissenschaftlichen Aktivitäten als unverzichtbares Fundament unseres Faches wider. Ich hoffe, zusammen mit dem bewährten DGU-Team und der mich in optimaler Weise unterstützenden Programmkommission, ein für alle niedergelassenen und klinisch tätigen Kollegen ebenso wie für Pflege- und Assistenzberufe interessantes Programm zusammengestellt zu haben.

An dieser Stelle ist es mir ein Anliegen, allen Mitgliedern der Programmkommission sehr herzlich für ihren Einsatz, konzentrierte Mitarbeit, Verlässlichkeit und v. a. Kreativität zu danken. Ohne sie wäre die wissenschaftliche Aktualität des Programms nicht umzusetzen gewesen. Herrn PD Dr. Huber, Oberarzt an der Urologischen Universitätsklinik Dresden, danke ich für die Organisation des Schülertages, Herrn Prof. Dr. Uwe Stolzenburg und Herrn Prof. Dr. Thomas Knoll für die komplette Planung und perfekte Umsetzung des Semi-Live-OP-programms. Mein ganz besonderer Dank gilt Frau Andrea Chaya und Frau Monika Fus von der DGU-Geschäftsstelle in Düsseldorf. Ihr Einsatz, ihre Geduld, ihr „Problemlöseverhalten“, ihre Kompetenz sowie Erfahrung und nicht zuletzt ihre große Freundlichkeit auch in Stresssituationen sind herausragend. Sie sind der Garant, dass ein „‚nebenberuflicher‘ Präsident“ seine klinische Tätigkeit nicht zu sehr vernachlässigen muss. Auch darf ich mich sehr herzlich bei unserem Geschäftsführer, Herrn Petersilie, für viele gute Ratschläge bedanken. Hervorzuheben sind ferner Frau Wahlers und Frau Glimm von der Pressestelle, die mir mit großer Fachkenntnis, sehr viel Gespür, Einfallsreichtum und Charme eine wichtige Stütze waren und sind. Last, but not least gilt allen Kollegen des DGU-Vorstands ein herzliches Dankeschön für die interessante und angenehme Zusammenarbeit. Dies gilt besonders für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unserem Generalsekretär, Herrn Prof. Dr. Stephan Michel und unserem Schriftführer, Herrn Prof. Dr. Christian Wülfing, die stets ein offenes Ohr für meine Vorschläge und Aktivitäten hatten und sie mit viel Wohlwollen und eigenen Ideen unterstützten. Ohne sie wären insbesondere die Öffentlichkeitsaktionen nicht möglich gewesen. Eine weitere „tragende Säule“ bei der Kongressorganisation ist das Team von Interplan. Die souveräne, professionelle und unglaublich vielschichtige Vorarbeit mit viel Liebe zum Detail von Frau Langmesser, Frau Simon, Frau Toy und Herrn Gothe ist der „infrastrukturelle Garant“ für einen gelungenen Kongress. Ihnen allen gilt mein herzlicher Dank. Einschließen möchte ich in diesen Dank auch unsere so wichtigen Kooperationspartner aus der Industrie, ohne die der DGU-Kongress in der jetzigen Form nicht möglich wäre. Zum Schluss möchte ich mich ganz besonders herzlich bei meinen beiden Kongresssekretären, Herrn Dr. Fischer und Herrn Dr. Mathes bedanken, die sich auf das Wagnis mit mir eingelassen und mich neben ihrer klinischen Tätigkeit stets ohne Blick auf die Uhr in vielfältiger Weise unterstützt haben.

So bleibt mir nur, Sie alle sehr herzlich im Namen der Deutschen Gesellschaft für Urologie zum 69. Jahreskongress nach Dresden einzuladen. Über Ihr Kommen würde ich mich sehr freuen.

Ihr

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Prof. Dr. T. Kälble

Präsident der Deutschen Gesellschaft für Urologie e. V. 2017