Die Medizin der Zukunft wird mehr wissens- und weniger erfahrungsbasiert sein. In einer Gesellschaft, in der die Gesundheitskosten ständig steigen, stehen zwei Ziele im Vordergrund: erstens, eine Erkrankung rechtzeitig zu erkennen und zweitens, sie individuell zu behandeln. Der vorliegende Abstractband zeigt, dass auch die Urologie diesen Forderungen näher kommt. Zahlreiche klinische und experimentelle Forschungsergebnisse lassen erkennen, dass eine verbesserte Früherkennung und innovative Behandlungskonzepte eine individuelle Therapie urologischer Erkrankungen ermöglichen.

Der Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) vom 14.–17. September 2011 in Hamburg steht unter dem Motto: „Zukunftssicherung durch uroonkologische Leitfunktion und Nachwuchsförderung“. Die politischen Rahmenbedingungen erfordern eine strategische Neuausrichtung unseres Fachgebiets. Alle Führungspersönlichkeiten sind gefordert, durch Eigeninitiative Verbünde und Netzwerke zu schaffen, um unser Fach mit seinen unterschiedlichen Facetten selbstbewusst vertreten zu können. Die Schwerpunkte, aber auch Randgebiete unseres Faches müssen sichtbarer als bisher werden. Sonst gehen urologische Kern- und Teilgebiete verloren. Stärker als bisher müssen wir unsere urologische Dominanz in den Bereichen Uroonkologie, rekonstruktive und Kinderurologie, gynäkologische Urologie, Andrologie und Nierentransplantation demonstrieren. Das wichtigste Kerngebiet unseres Faches, die Uroonkologie, wird im Abstractband prominent vertreten.

Die Zukunftssicherung unseres Faches wird u. a. durch Forschungsförderung und Talentmanagement gesichert. Die wissenschaftlichen Beiträge der Eisenberger-Stipendiaten und zahlreicher anderer interdisziplinärer Forschergruppen dokumentieren die gestiegene akademische Reputation der urologischen Forschung.

Die Programmkommission, der ich herzlich für ihre kritische und konzise Bewertung danke, hat 469 Beiträge als Poster oder freie Vorträge in das Programm aufgenommen. Die Auswahlverfahren für die Annahme der eingereichten Beiträge erfolgten nach strikten Vorgaben und wurden nach kritischer Bewertung durch Fachgutachter von unabhängigen Obergutachtern überprüft. In diesem Jahr wurde die Evaluation und Bewertung der Vorträge und Poster nach Einrichtung neuer Softwaretools ausschließlich elektronisch vorgenommen, was die Bearbeitung nach anfänglichen Startschwierigkeiten erleichterte. Für die Implementierung modularer elektronischer Bausteine danke ich Hr. Schinkel und Fr. Scharp von der Fa. Pharma Service. Das elektronische Datenverarbeitungssystem soll weiter professionalisiert werden und den künftigen Kongresspräsidenten und Teams die Bearbeitung erleichtern. Meine Kongresssekretärin, Fr. Alexandra Wester, trug neben Fr. Andrea Chaya von der DGU-Geschäftsstelle und Fr. Tanja Langmesser von der Fa. Interplan die Hauptlast bei der Kongressvorbereitung und Programmerstellung. Ihnen danke ich für Ihren unermüdlichen Einsatz und ihre stets freundliche und konstruktive Zusammenarbeit. Meine ltd. Oberärztin und Chefarztvertreterin, Fr. Dr. Petra Anheuser, übernahm die Oberaufsicht bei der Koordinierung wesentlicher Arbeitsabläufe. Auch den anderen Damen und Herren der Geschäftsstelle der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V., insbesondere Fr. Radziewski und Hr. Petersilie möchte ich für ihre wertvollen Hinweise und Unterstützungen danken.

Neben der Forschungsförderung und dem Talentmanagement ist auch die Fort- und Weiterbildung ein zentrales Kernelement qualifizierter ärztlicher Tätigkeit. So ist es nur konsequent, wenn die Akademie der Deutschen Urologen prominent vertreten ist. Dies wird deutlich durch die zahlreichen Akademieforen, die fest am Kongress-Mittwoch verankert sind. Aber auch die bewährten Expertenkurse sind zu unverzichtbaren und geschätzten Grundpfeilern unserer Jahresprogramme geworden. Deshalb möchte ich dem Akademiedirektor der Deutschen Urologen, Hr. Prof. Dr. Maurice Stephan Michel und Fr. Elfy Scholten herzlich für ihre prompte und hilfsbereite Zusammenarbeit danken. Die Organisation der Hands-on-Kurse liegt seit Jahren in den bewährten Händen von Hr. Prof. Dr. Dr. h.c. Jens Rassweiler, dessen großartiger Einsatz bei der Etablierung der Kurse einen reibungslosen Ablauf verspricht. Auch die zum zweiten Mal organisierten Schülertage erfreuen sich großer Beliebtheit und sollen die Oberstufenschüler frühzeitig für unser Fach begeistern. Die Programmerstellung liegt in den bewährten Händen von Fr. Prof. Dr. Sabine Kliesch und der GeSRU-Vorsitzenden, Fr. Dr. Nicola von Ostau. Unterstützt werden die beiden von Hr. Dr. Stefan Buntrock, Chefarzt der Reha-Klinik in Bad Wildungen und Fr. Dr. Gabriele Heller aus Eschweiler.

Die Ressortmitteilungen des gesamten DGU-Vorstands werden trotz vorausgegangener Publikation im Heft 8 in Der Urologe erneut gedruckt. Dies erscheint mir wichtig, da diese Rechenschaftsberichte oft überlesen werden und die engagierten Bemühungen der DGU-Vorstandsmitglieder in das Bewusstsein der urologischen Öffentlichkeit gebracht werden sollen.

Das Kongressteam freut sich auf gemeinsame Begegnungen mit Ihnen in Hamburg. Die norddeutsche Hafen- und Kulturmetropole mit neuen architektonischen Wahrzeichen ist ein idealer Ort der persönlichen Begegnung mit nationalen und internationalen Kongressteilnehmern und bietet ausreichend Zeit und Gelegenheit zur Knüpfung neuer Kontakte und zur Vertiefung bestehender Verbindungen.

Wir wünschen uns allen einen informativen und erfolgreichen Kongress, damit die Urologie der Zukunft mehr wissens- als erfahrungsbasiert sein wird.

J.A. Steffens