Zusammenfassung
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts trat mit der Durchsetzung der naturwissenschaftlichen Denkweise eine Verwissenschaftlichung der Medizin mit Gründung von Spezialfächern ein. In Wien hatte sich die medizinische Spezialdisziplin der Urologie sehr früh wissenschaftlich selbständig neben den chirurgischen Schulen etabliert. In Berlin und an den anderen deutschen Hochschulstandorten wurde die Spezialdisziplin Urologie an den Universitäten am Beginn des 20. Jahrhunderts von Dermatologen oder Chirurgen in der Lehre vertreten. Mit dem Beginn der „modernen Urologie“ begann auch der Kampf um die Anerkennung als selbständige Disziplin. Die Urologie nahm ihren Ausgang sowohl von den beiden klassischen Disziplinen der Medizin, Chirurgie und Innere Medizin, als auch von den 2 von ihnen ausgehenden älteren Spezialdisziplinen Gynäkologie und Dermatovenerologie. Im September 1906 wurde in Stuttgart die Gründung der „Deutschen Gesellschaft für Urologie“ genau 10 Jahre nach dem ersten Versuch realisiert. 1907 wurde die „ Zeitschrift für Urologie “ gegründet.
Abstract
Medical thought followed the general acceptance of scientific method in the mid-19th century with the foundation of specialist areas. In Vienna, urology was established very early as such a specialist area along with surgery. At the beginning of the 20th century, however, urology was still taught under the specialist areas of dermatology or surgery in universities in Berlin and other German cities. With the foundation of “modern urology” the battle for recognition as an independent specialist area began. Urology’s origins are to be found in the two classical disciplines surgery and internal medicine as well their two older daughter specializations of gynecology and dermatovenerology. In September 1906, the German Society for Urology was founded, exactly 10 years after a first attempt had been made. In 1907 the “Zeitschrift für Urologie” (Journal for Urology) was founded.
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Konert, J., Moll, F. 100 Jahre „Deutsche Gesellschaft für Urologie“. Urologe 45, 1092–1102 (2006). https://doi.org/10.1007/s00120-006-1167-7
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