Pseudoaneurysma eines Nierenarterienastes nach perkutaner Nephrolitholapaxie

Zusammenfassung

Bei einer 78-jährigen Patientin kam es am 10. postoperativen Tag nach einer perkutanen Nephrolitholapaxie eines Nierenbeckensteins rechts zu einer persistierenden, transfusionspflichtigen Makrohämaturie. Die Angiographie der rechten Niere zeigte ursächlich hierfür ein Pseudoaneurysma eines Nierenarterienastes im Bereich der unteren Kelchgruppe. Mit einem Koaxialkathetersystem erfolgte in gleicher Sitzung die selektive Platzierung von 2 "steel-coils" im zuführenden Gefäß, sodass ein vollständiger und stabiler Verschluss des Fistelgefäßes ohne Parenchymverlust erreicht wurde. Nachfolgend sistierte die Makrohämaturie unmittelbar, und der Verlauf war komplationslos. Entscheidend ist es, zunächst an diese Möglichkeit der interventionellen Radiologie zu denken, bevor offen operative Maßnahmen zum Einsatz kommen.

Abstract

At postoperative day 10 of a percutaneous nephrolitholapaxy for a large stone in the right renal pelvis of a 78-year-old female patient, persistent gross hematuria, requiring blood transfusions, occurred. Selective renovasograpy showed a pseudoaneurysm of the branch of a segmental artery close to the lower renal calices. Subsequent selective placement of two "steel-coils" in the feeding artery through a coaxial catheter system resulted in complete and stable occlusion without loss of renal parenchyma. Thereafter, bleeding immediately stopped and the patient suffered no further complications. This tool of interventional radiology should be kept in mind before open surgery is considered.