Sind die funktionellen Ergebnisse der Ileumneoblase nach Hautmann auch in kleineren Serien nachvollziehbar?

Zusammenfassung

Der orthotope ileale Harnblasenersatz ist eine etablierte Methode nach radikaler Standardzystektomie bei beiden Geschlechtern [12]. Am Universitätsklinikum Ulm wurde 1986 erstmals von Hautmann die Technik der Ileumneoblase beschrieben [4], wobei die grundlegende Dispositionierung des Darms in W-Form die koordinierten peristaltischen Wellen auffängt. Seither ist dieses detubularisierte orthotope ileale Reservoir durch seine technisch einfachen Aspekte, sein reduziertes Risiko und seine guten funktionellen Ergebinisse weltweit verbreitet [11]. Die in der Literatur publizierten guten Ergebnisse dieser Technik wurden vorab von größeren Zentren angegeben [2, 8, 10, 11, 12]. In Anbetracht dieser Ergebnisse stellte sich 1994 für uns die Frage, ob wir auch in einer kleineren Abteilung mit einem nicht so großen Patientenaufkommen diese Technik an männlichen und weiblichen Patienten nach Zystektomie anbieten dürfen. Es stellte sich die Frage, ob diese Methode die gleichen Ergebnisse, unter Vorausssetzung einer adäquaten Patientenselektion und sorgfältigen Operationstechnick, wie in großen Serien erbringen würde. Dies wäre der Beweis für die Bewährung der operativen Technik, die einfach, reproduzierbar und mit gleichen Komplikationsraten wie Mortalität und Morbidität ist, auch für Abteilungen mit weniger Erfahrung.

Abstract

Orthotopic ileal urinary bladder replacement is an established method after radical standard cystectomy for both genders [12]. In 1986 Hautmann described for the first time the technique of bladder reconstruction using the ileum at the University of Ulm [4]. The W shape of the ileum buffers the coordinated peristaltic waves. The detubularized orthotopic ileal reservoir has been used worldwide ever since because of its technical simplicity, its reduced risk, and its good functional results [11]. The good results published in the literature for this technique were reported by larger centers [2, 8, 10, 11, 12]. With regard to these results, we wondered in 1994 if our smaller department with fewer patients might also offer this technique for male and female patients who had undergone cystectomy. The question was if this method would produce the same results as in large series, provided that patients were adequately selected and surgery carefully performed. This would provide the evidence that the surgical technique is simple, reproducible, and has the same complication rates, such as mortality and morbidity, also for departments with less experience.