Strahlenexposition des Patienten durch intraoperative Bildgebung bei Marknagelosteosynthesen

Zusammenfassung

Ziel. Ziel der Studie war die Bestimmung der Strahlenexposition des Patienten durch intraoperative Bildgebung mit dem Bildverstärker bei Marknagelosteosynthesen.

Material und Methode. 39 Patienten mit pertrochanterer Femurfraktur (n=32) oder Unterschenkelfraktur (n=7) wurden mit Marknagelosteosynthesen versorgt. Die dabei auftretende Strahlenexposition des Patienten wurde auf Grundlage intraoperativ gemessener Durchleuchtungsparameter durch Dosisberechnung bestimmt.

Ergebnisse. Die mittlere Durchleuchtungszeit für die Osteosynthese pertrochanterer Frakturen mit dem PFN^® war mit 3,3 min deutlich kürzer als diejenige für die Osteosynthese von Unterschenkelfrakturen mit dem UTN^® (im Mittel 8,2 min Durchleuchtungszeit). Die berechnete effektive Dosis lag für die stammnahe pertrochantere Fraktur bei 14 mSv, für die Versorgung von stammfernen Unterschenkelfrakturen ergaben sich effektive Dosen kleiner 0,1 mSv.

Schlussfolgerung. Die Strahlenbelastung des Patienten durch intraoperatives Röntgen bei Marknagelosteosynthesen lässt sich aufgrund der o. g. Daten abschätzen. Beobachtungen während des operativen Vorgehens (kleine Fokus-Haut-Abstände, fehlendes Einblenden des Strahlungsfeldes) legen nahe, dass eine Reduktion der Strahlenbelastung bei Osteosynthesen u. a. durch verbesserte Ausbildung des Unfallchirurgen auf dem Gebiet des Strahlenschutzes erreicht werden kann.

Abstract

Material and Method. 39 patients with pertrochanteric femur fracture (n=32) or lower leg fracture (n=7) were treated with closed intramedullary nailing. The related radiation exposure of the patients was calculated.

Results. Osteosynthesis of pertrochanteric fractures took less fluoroscopic time than osteosynthesis of lower leg fractures. The effective dose was 14 mSv for nailing osteosynthesis of proximal pertrochanteric fractures and less than 0.1 mSv for osteosynthesis of distal lower leg fractures.

Conclusion. Radiation exposure of the patient due to intraoperative fluoroscopic imaging during osteosynthesis can be estimated based on the data given above. Intraoperative observations imply, consequent application of radiation protection by the orthopaedic surgeons may reduce intraoperative radiation exposure even more.