Diagnostik des abdominellen Gefäßsystems mit der Elektronenstrahlcomputertomographie (EBT)

Zusammenfassung

Fragestellung: Die vorliegende Studie untersucht die Wertigkeit der Elektronenstrahlcomputertomographie (EBT) bei der prä- und postinterventionellen Abklärung von Pathologien des arteriellen und portalvenösen Gefäßsystems.

Methodik: Innerhalb eines Jahres wurden 40 Patienten mit transjugulärem portosystemischem Shunt (TIPS), 12 Patienten mit peripherer arterieller Verschlußkrankheit (pavk) und 8 Patienten mit infarenalen Bauchaortenaneurysmata nach interventioneller Therapie prospektiv im EBT untersucht. Im Anschluß an die Untersuchung wurden Zeit-Dichte-Kurven und 3D-Rekonstruktionen der zu beurteilenden Gefäßabschnitte angefertigt. Die Ergebnisse wurden mit Befunden der Dopplersonographie und/oder DSA korreliert.

Ergebnisse: Bei 30/40 TIPS-Patienten stimmte die EBT mit der Dopplersonographie bzw. der DSA überein, bei 3 Patienten konnte eine dopplersonographisch nachgewiesene und interventionell bestätigte Minderperfusion des TIPS im EBT nicht diagnostiziert werden. Bei 9/12 Patienten mit angiographisch nachgewiesenen Gefäßstenosen (>75%) konnte eine Abflachung und ein verzögerter Anstieg der Zeit-Dichte-Kurven nachgewiesen werden. Die Quantifizierung der Stenose mit den Zeit-Dichte-Kurven zeigte jedoch nur eine eingeschränkte Korrelation mit der i.a.-DSA. Bei den Patienten mit endovaskulär implantierter Aortenprothese konnte in allen Fällen eine komplette Ausschaltung des Aortenaneurysmas nachgewiesen werden.

Schlußfolgerung: Die Vorteile der FBT bestehen in der Möglichkeit, zusätzlich zur „konventionellen” kontrastverstärkten Schnittbilddiagnostik aufgrund der methodisch bedingten hohen zeitlichen Auflösung auch dynamische Aspekte zu erfassen. Mögliche klinische Indikationen im Bereich des abdominellen Gefäßsystems bestehen insbesondere in der postinterventionellen Untersuchung zur Überprüfung des Interventionserfolges.

Summary

Purpose: To evaluate the potential of electron-beam computed tomography (EBT) in the pre- and postinterventional assessment of vascular abdominal pathologies.

Material and methods: Forty patients with implanted transjugular portosystemic shunt (TIPS), 12 patients with peripheral arterial occlusive disease and 8 patients with infrarenal abdominal aortic aneurysm after endovascular implantation of bifurcation stents were prospectively examined with contrast-enhanced EBT during one year. The evaluation included analysis of time-density curves (TDC) and 3D reconstructions. Results were compared with Doppler sonography and/or DSA.

Results: In 30 of 40 TIPS patients, identical results were found with EBT, Doppler sonography and/or DSA. Reduced perfusions of the TIPS, which were subsequently confirmed by DSA, could not be shown with EBT in 3 patients. Nine of 12 patients with peripheral arterial occlusive disease and angiographically proven stenosis (>75%) showed a reduced and delayed peak density of the time-density curves. The quantification of arterial stenosis, however, did not follow the angiographic values. In all patients with the implanted bifurcation stents, EBT could correctly exclude a leakage of the stent.

Conclusion: EBT has certain avantages over conventional spiral CT in the evaluation of abdominal vascular pathologies due to the additional assessment of perfusion parameters. Clinical indications for the use of EBT are seen especially in the postinterventional follow-up of patients with implanted stents.