Liebe Leserinnen und Leser,

viele wichtige anatomische Strukturen müssen im Mediastinum täglich im Rahmen der radiologischen Praxis in verschiedenen Modalitäten abgegrenzt werden. Die Unterteilung in verschiedene Kompartimente unterstützt die Zuordnung und Klassifizierung von Pathologien. Bisherige Modelle teilen das Mediastinum in 3 oder 4 Kompartimente ein, je nachdem, ob die kranialen Abschnitte als eigener, superiorer Raum betrachtet werden. Da diese Einteilungen meist auf Projektionsradiographien basieren, stellt die vorgeschlagene dreidimensionale Einteilung der Internationalen Interessengruppe für Thymusmalignome (ITMIG) eine zum modernen klinischen Arbeitsablauf passende und die Standardisierung fördernde Entwicklung dar: das präsvaskuläre, viszerale und paravertebrale Kompartiment.

Die Lungenhili ermöglichen die Kommunikation zwischen der Lunge und dem restlichen Körper. So finden sich am Lungenhilus die zentralen Strukturen zur Versorgung der Lungen. Die moderne medizinische Bildgebung, insbesondere die Computertomographie (CT), erlaubt eine frühzeitige Charakterisierung von Pathologien des Lungenhilus. Neben den Gefäßen und Nerven ist es vor allem auch das lymphatische System, welches die Lunge über die Hili mit den mediastinalen Strukturen verbindet.

Das aktuelle Themenheft befasst sich daher mit der neuen Kompartimenteinteilung in einem Übersichtartikel von Dr. Sebastian Röhrich. Es folgen weitere Artikel, die detailliert die Pathologien und Möglichkeiten der Bildgebung im prävaskulären, viszeralen und paravertebralen Mediastinum erörtern von Dr. Prerana Agarwal, Prof. Sebastian Ley und Dr. Felix Schön et al. Übersichtsarbeiten zur modernen Bildgebung der Lungenhilus sowie zu den lymphonodalen Metastasierungspfaden des Bronchialkarzinoms von Dr. Daniel Kronenberg und Dr. Julian Glandorf et al. runden das Schwerpunktthema in diesem Heft ab.

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre des Themenheftes Mediastinum und Hilus!

Ihre

Jens Vogel-Claussen

Helmut Prosch

Christian Herold