Bildgebende Diagnostik bei multipler Sklerose

Zusammenfassung

Die multiple Sklerose (MS) ist eine entzündliche Autoimmunerkrankung, die zur Entstehung von Demyelinisierungsherden im zentralen Nervensystem führt und prinzipiell alle neurologischen Funktionssysteme befallen kann. In Industrieländern stellt sie die häufigste chronische neurologische (nicht traumabedingte) Erkrankung unter Patienten jungen und mittleren Alters dar. Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist die bildgebende Methode der ersten Wahl zur Diagnostik und Verlaufskontrolle der MS. Die 2017 aktualisierten und aktuell gültigen McDonald-Kriterien legen die genauen bildmorphologischen Kriterien zur Diagnosestellung der MS fest. Neben dem Nachweis typischer Läsionen ist die Feststellung der örtlichen und zeitlichen Dissemination entscheidend für die Erstdiagnose der Erkrankung. Ein standardisiertes MRT-Protokoll aus obligatorischen und optionalen Sequenzen wird zur zuverlässigen Diagnosestellung sowie Abgrenzung gegenüber einem breiten Spektrum an Differenzialdiagnosen empfohlen.

Abstract

Multiple sclerosis (MS) is an inflammatory autoimmune disease that leads to the development of demyelination foci in the central nervous system and can affect any neurological function. In the developed world, it represents the most common chronic neurological (nontraumatic) disease in young and middle-aged patients. Magnetic resonance imaging (MRI) is the first-line imaging modality for the diagnosis and follow-up of MS. The currently valid McDonald criteria, updated in 2017, define the exact morphological imaging criteria for diagnosing MS. In addition to the detection of typical MS plaques, the determination of spatial and temporal dissemination is essential for the initial diagnosis. A standardized MRI protocol consisting of mandatory and optional sequences is recommended for reliable diagnosis and differentiation from a broad spectrum of differential diagnoses.