Mittels interdisziplinärer Vernetzung zur optimalen Therapieentscheidung

Zusammenfassung

Jährlich ereignen sich hierzulande etwa 270.000 Schlaganfälle. In der gesamten DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) werden über 310.000 Fälle im Jahr gemeldet. Zwei Drittel der überlebenden Patienten sind nach dem Schlaganfall auf fremde Hilfe angewiesen. Zunehmend rücken bildgebende Daten in den Mittelpunkt der Behandlungsentscheidung. Diese Daten liefern die entscheidenden Informationen über den Ort und das Ausmaß des Gefäßverschlusses, die Infarktgröße, das Volumen des rettbaren Hirngewebes und den Grad der Kollateralisation. Zertifizierte Stroke Units und Schlaganfallnetzwerke haben sich bereits auf modernste Therapiemöglichkeiten spezialisiert, benötigen jedoch zusätzlich informationstechnische Werkzeuge, um die richtige Therapie möglichst schnell beim richtigen Patientenkollektiv durchzuführen. Für die multidisziplinäre, lückenlose Unterstützung bei der Schlaganfallversorgung müssen sowohl präklinische wie auch innerklinische Prozesse optimiert werden. In diesem Artikel wird ein Konzept zur überregionalen Schlaganfallversorgung mittels Vernetzung aller beteiligten Akteure im prä- sowie innerklinischen Bereich vorgestellt. Weitere Bedarfsanalysen sollen die Implementierung als auch die Generalisierbarkeit in unterschiedlichen Regionen sicherstellen.

Abstract

Every year, about 270,000 strokes occur in Germany. In the entire DACH region (Germany, Austria, Switzerland), more than 310,000 cases are reported each year. Two thirds of the surviving patients are dependent on external assistance after the stroke. Increasingly, imaging data are becoming the focus of treatment decisions. These data provide critical information about the location and extent of vessel occlusion, infarct size, volume of salvageable brain tissue, and degree of collateralization. Certified stroke units and stroke networks already specialize in state-of-the-art therapeutic options, but they need additional information technology tools to deliver the right therapy to the right patient population as quickly as possible. For multidisciplinary, seamless support in stroke care, both prehospital and in-hospital processes need to be optimized. This article presents a concept for supraregional stroke care by means of networking all involved actors in the prehospital as well as in the in-hospital area. Further needs analyses should ensure the implementation as well as the generalizability to different regions.