Liebe Leserinnen und Leser,

Die gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) zählen aufgrund ihres Ursprungs von den mesenchymalen Zellen des Gastrointestinaltrakts zu den Sarkomen. Die insgesamt sehr seltenen Tumoren können im gesamten Gastrointestinaltrakt auftreten und erreichen z. T. beträchtliche Größen, wobei die Prognose dieser Tumoren dennoch wesentlich besser ist als die gastrointestinaler Karzinome. Den Schlüssel zur erfolgreichen Therapie der GIST lieferte die Entdeckung des mutierten KIT-Rezeptors Ende der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts. Durch so genannte Tyrosinkinase-Inhibitoren (z. B. Imatinib) lassen sich diese Rezeptoren in einem hohen Prozentsatz der Fälle erfolgreich blockieren und so ausgezeichnete Remissionsraten erzielen, wodurch häufig eine erfolgreiche Resektion gerade bei großen Tumoren möglich wird.

In ihrem biologischen Verhalten unterscheiden sich GIST von den wesentlich aggressiveren Sarkomen und den Karzinomen grundsätzlich, was letztendlich wegweisend bei der Diagnostik wie auch der Therapie ist.

Im vorliegenden Themenheft konnten wir führende Experten auf dem Gebiet der Diagnostik und Therapie von Weichteilsarkomen und speziell der GIST gewinnen, um Ihnen den aktuellsten Stand der Diagnostik, basierend auf den molekularbiologischen Eigenschaften der GIST (Schildhaus et al.), über die bildgebende (Antoch et al.) und endoskopische Diagnostik (Szukics et al.) und der verschiedenen Therapieoptionen bei GIST (operativ: Hohenberger; medikamentös: Reichardt; interventionell: Kamusella et al.) präsentieren.

Ihr

Prof. Dr. Thomas Helmberger