Zusammenfassung
Periphere arterielle Gefäßerkrankungen sind eine Hauptursache von Morbidität in den zivilisierten Ländern. Sie betreffen überwiegend die ältere Bevölkerung. Die häufigsten Ursachen sind die Arteriosklerose und dilatative Veränderungen. Nichtinvasive diagnostische Methoden ermöglichen es, bei unklaren Beinbeschwerden eine periphere Gefäßerkrankung zu erfassen bzw. auszuschließen. Hierzu zählen Anamnese, klinische Untersuchung und Messungen der Knöchelarteriendrucke mittels Dopplerultraschall sowie die Berechnung des Knöchel-Arm-Index. Als bildgebende Verfahren kommen die farbkodierte Duplexsonographie, die Computertomographie- (CT-) und die Magnetresonanzangiographie (MRA) sowie die Arteriographie zur Anwendung. In diesem Artikel wird das gegenwärtige diagnostische Vorgehen bei den verschiedenen Erkrankungen der peripheren Arterien beschrieben.
Abstract
Peripheral arterial disease is a main cause of morbidity in industrialised countries. It chiefly affects older people. The most common causes are atherosclerosis and vasodilatatory abnormalities. In the presence of unexplained leg symptoms, peripheral arterial disease can be diagnosed or ruled out by non-invasive diagnostic methods such as history, clinical examination and the measurement of ankle and brachial artery pressure by Doppler ultrasound, as well as by calculating the ankle brachial index. Colour coded duplex sonography, computer tomography angiography, magnetic resonance angiography and arteriography are the imaging modalities used. Current diagnostic strategies are analysed for the different peripheral artery diseases.
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CME-Fragebogen
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Welches bildgebende Verfahren ist für die Darstellung der peripheren Arterien nicht geeignet?
Farbkodierte Duplexsonographie.
MRA.
Arteriographie in DSA-Technik.
Lymphographie.
CTA.
Welche Aussage ist falsch ? Als primäre Risikofaktoren der Atherosklerose gelten:
Stress.
Arterielle Hypertonie.
Nikotinabusus.
Diabetes mellitus.
Hyperlipoproteinämie.
Welche Aussagen treffen zu?
I. Bei Patienten mit Bauchaortenaneurysma findet man in 10–14% ein Poplitealaneursyma.
II. Ein Poplitealaneurysma tritt in 50–70% der Fälle bilateral auf.
III. Bei echten Aneurysmen werden sack- und spindelförmige sowie dissezierende Formen unterschieden.
IV. Bei einem Aneurysma verum sind alle Wandschichten betroffen.
V. Bei einem mykotischen Aneurysma handelt es sich um eine De-novo-Infektion der Arterienwand.
Aussagen II, III, IV treffen zu.
Aussagen I, II, III treffen zu.
Aussagen I, II, IV, V treffen zu.
Aussagen I, II, III, treffen zu.
Alle Aussagen treffen zu.
Welche Aussage zur diabetischen Angiopathie trifft nicht zu?
Die diabetische Angiopathie wird als Manifestation des Diabetes mellitus angesehen.
Unterschieden werden eine diabetische Makro- und Mikroangiopathie.
Die diabetische Makroangiopathie zeigt typischerweise Veränderungen mit Betonung der Verschlusslokalisationen an den großen zentralen Gefäßen.
Die diabetische Makroangiopathie zeigt typischerweise Veränderungen mit Betonung der Verschlusslokalisationen in der Peripherie.
Dopplersonographische Druckmessungen können infolge der Mediasklerose nur eingeschränkt verwertet werden.
Welche Aussagen zur Thromangiitis obliterans treffen zu?
I. Die Thrombangiitis obliterans betrifft die kleinen und mittelgroßen Gefäße.
II. Die peripheren Gefäße sind häufig druckempfindlich.
III. Angiographisch findet man konzentrische Lumeneinengungen bis zum Gefäßverschluss („Filum-terminale-Aspekt“).
IV. Differenzialdiagnostisch können die segmentalen Verschlüsse immer von peripheren Embolien abgegrenzt werden.
V. Die direkten Kollateralen im Verschlussbereich können korkenzieherartig konfiguriert sein.
Nur Aussagen II, III, IV treffen zu.
Nur Aussagen I, II, III treffen zu.
Aussagen I, II, III, V treffen zu.
Aussagen I, II, III, IV treffen zu.
Alle Aussagen treffen zu.
Welche Aussage zum Morbus Raynaud trifft nicht zu?
Die primäre Raynaud-Krankheit ist eine funktionelle Störung mit anfallsartig auftretenden Vasospasmen der Finger- und Zehenarterien.
Bei der primären Raynaud-Krankheit ist die Faustschlussprobe pathologisch.
Bei der primären Raynaud-Krankheit findet man ein so genanntes „Tricolorsyndrom“.
Die intraarterielle DSA vor und nach Gabe vasodilatativer Substanzen ist bei unklaren Durchblutungsverhältnissen indiziert.
Zur Darstellung der Handarterien kommt zunehmend auch die KM-MRA zum Einsatz.
Welche Aussagen zur zystischen Erkrankung der Adventitia treffen zu?
I. Hierbei handelt es sich um eine intramurale Zystenbildung außerhalb der Media mit sekundärer Kompression des Arterienlumens.
II. Ein relativ plötzlicher Beginn mit Wadenschmerzen und Claudicatio ist häufig.
III. Betroffen sind überwiegend Männer im Alter von 20–50 Jahren.
IV. Mit der farbkodierten Duplexsonographie kann die Diagnose gestellt werden.
V. Eine Angiographie in DSA-Technik ist obligat.
Nur Aussagen II, III, IV treffen zu.
Nur Aussagen I, II, III treffen zu.
Aussagen I, II, III, V treffen zu.
Aussagen I, II, III, IV treffen zu.
Alle Aussagen treffen zu.
Welche Aussage zum poplitealen arteriellen Entrapment-Syndrom ist falsch ?
Der Begriff beschreibt eine intermittierende Claudicatio durch Kompression der A. poplitea zwischen muskuloskelettalen Strukturen.
Ein bilaterales Auftreten wird in 22–67% der Fälle beschrieben.
Die Patienten sind typischerweise jung und männlich.
Mit allen bildgebenden Verfahren muss zum Ausschluss embolischer Komplikationen die gesamte Ausflussbahn dargestellt werden.
Die farbkodierte Duplexsonographie ist zur Gefäßdarstellung und Dokumentation des Ortes der Kompression immer ausreichend.
Welche Aussage zum Thoracic-Outlet-Syndrom ist richtig ?
Spezifische Krankheitszeichen sind rasche Ermüdbarkeit und Belastungsschmerz der betroffenen Extremität bei Überkopfarbeit.
Die farbkodierte Duplexsonographie besitzt in der Primärdiagnostik keinen Stellenwert.
Mit der CTA ist ein Thoracic-Outlet-Syndrom immer zu diagnostizieren.
Die MRA ist das bildgebende Verfahren der ersten Wahl.
Die Katheterangiographie ist obsolet.
Welche Aussagen zu Gefäßverletzungen treffen zu?
I. Arterielle Gefäßverletzungen werden in penetrierende und stumpfe Traumen eingeteilt.
II. Gefäßtraumen treten selten im Rahmen von Arbeitsunfällen auf.
III. Sonderformen sind elektrische Unfälle und Erfrierungen.
IV. Penetrierende Gefäßtraumen werden in verschiedene Grade eingeteilt.
V. Die MSCT bietet bei polytraumatisierten Patienten in der Notfallsituation den schnellsten Überblick über den Verletzungsumfang.
Nur Aussagen II, III, IV treffen zu.
Nur Aussagen I, II, III treffen zu.
Aussagen I, III, IV, V treffen zu.
Aussagen I, II, III, IV treffen zu.
Alle Aussagen treffen zu.
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Vosshenrich, R., Reimer, P. & Landwehr, P. Periphere Arterien. Radiologe 47, 545–558 (2007). https://doi.org/10.1007/s00117-007-1499-3
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00117-007-1499-3