Drogenabhängige Straftäter im Maßregelvollzug Ergebnisse einer Querschnittserhebung

Zusammenfassung

Die Klientel der drogen- und/oder medikamentenabhängigen Straftäter im Maßregelvollzug (gemäߧ 64 StGB) hat sich gegenüber der Situation Mitte der 80er Jahre erkennbar geändert. Basierend auf den Daten einer Querschnittserhebung aus Nordrhein-Westfalen sind diagnostisch nun überwiegend polytoxikomane Entwicklungen zu beschreiben, wobei Opiate weiterhin die bedeutende Stellung innerhalb des Drogenspektrums einnehmen. Der Schweregrad der zur Unterbringung geführten Straftaten (Einweisungsdelikte) hat zugenommen. Waren in den 80er Jahren vorwiegend Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) beobachtet worden, so stellt heute der Raub das „klassische” Einweisungsdelikt dar. Das Problem der Definition von „Fehleinweisung” wird mehrdimensional betrachtet.

Summary

In comparison to the middle of the 80^th, the group of patients who are addicted to legal and illegal drugs and are treated in special forensic hospitals, has significantly changed. Polyvalent dependence is the predominant diagnosis. There has been an increase in violence of index delinquency. In the middle of the 80^th, most of the patients were committed because of criminal offences against the BtMG (German law to sentence drug abusers). Today, robbery turns out to be the „classical” index delinquency. The problem of defining „false admission” to a forensic hospital has to be considered in a multidimensional way.