Moderne Kernspintechniken beim Schlaganfall

Zusammenfassung

Der Schlaganfall ist in den Industrienationen die häufigste Ursache bleibender Behinderung und Pflegebedürftigkeit. Nur in den ersten Erkrankungsstunden steht für die zerebrale Ischämie, die häufigste Schlaganfallursache, eine kausale Therapie in Form der systemischen Fibrinolyse zur Verfügung. Vor der Therapie muss eine exakte Diagnose gestellt sein, die mit geringem Zeitaufwand eine genaue Beurteilung der zugrunde liegenden Pathologie ermöglichen muss. Die gesamte Bandbreite der Differentialdiagnosen der zerebralen Ischämie, vor allem intrazerebrale und subarachnoidale Blutungen, müssen mit bildgebenden Verfahren sicher erkannt werden. Während sich die Computertomographie (CT) hervorragend zum Blutungsnachweis eignet, ist der Infarkt auf diffusionsgewichteten MRT-Aufnahmen (DWI) sehr viel kontrastreicher erkennbar. Zusätzlich bietet die Schlaganfall-MRT die Möglichkeit, mit Perfusionsaufnahmen das infarktgefährdete, noch vitale Gewebe darzustellen und in der MR-Angiographie einen Gefäßverschluss zu erkennen. In dieser Arbeit sollen der Stellenwert der DWI im Vergleich zur CT und der Gebrauch von Diffusionskoeffizienten zur Unterscheidung unterschiedlicher Infarktstadien dargestellt werden. Neben den Grundprinzipien der modernen Schlaganfall-MRT werden die typischen Befunde der MR-Perfusionsmessung und das Erscheinungsbild von Blutungen im MRT erklärt.

Summary

In industrialized nations, stroke is the most common cause of permanent disability and need of care. Causal treatment is possible only during the first few hours following the stroke, in the form of systemic fibrinolysis. An exact diagnosis of the causative pathology must be made before starting the therapy, and this must happen in the shortest possible period of time. Using imaging techniques, the whole spectrum of differential diagnoses of cerebral ischemia must be covered, including above all intracerebral and subarachnoid hemorrhage. Although computed tomography (CT) is excellently suited for determining hemorrhage, infarct can be recognized with much better contrast using diffusion-weighted magnetic resonance (MR) imaging (DWI). Stroke MR imaging additionally allows the representation of vital “tissue at risk” of infarction using perfusion images as well as the recognition of vessel occlusion using MR angiography. This paper is intended to define the usefulness of DWI in comparison to CT techniques and to elucidate the use of diffusion coefficients for differentiating the various stages of infarction. Besides presenting an explanation of the basic principles of modern stroke MR imaging, typical results of MR perfusion measurements and the appearance of hemorrhages on MR will be explained.