Messungen der Wirbelsäulenbelastung

Über die Belastung der Wirbelsäule ist bis heute wenig bekannt. Der Grund dafür ist, daß in vivo eine direkte Messung mit Kraftsensoren ohne invasiven Eingriff nicht möglich ist. Die Kenntnis über die Belastung ist jedoch von großer Bedeutung für Empfehlungen zur Prävention von Wirbelsäulenerkrankungen und in der postoperativen Phase. Ferner brauchen wir diese Daten für die Dimensionierung von Bauteilen bei der Entwicklung von Wirbelsäulenimplantaten und als Parameter für die Testung neuer Operationsverfahren. Man ist deshalb auf indirekte Methoden angewiesen, um mehr Information über die Wirbelsäulenbelastung bei unterschiedlichen Aktivitäten zu sammeln.

Rohlmann et al. modifizierten den Fixateur interne für die Wirbelsäule, um diesen als Meßinstrument zur Analyse von dreidimensionalen Belastungen benutzen zu können. Insgesamt wurden 10 Patienten mit einem solchen Meßfixateur bisegmental an der LWS und der unteren BWS versorgt und die Belastungsänderungen bei verschiedenen Aktivitäten wie Gehen, Stehen, Sitzen und krankengymnastischen Übungen bestimmt. Die Patienten wurden zunächst wegen Frakturen oder degenerativen Erkrankungen von dorsal instrumenteirt. Nach etwa vier Wochen wurde zusätzlich von ventral ein Span für eine Spondylodese eingesetzt. Jeweils ein paar Tage nach den beiden Operationen wurden in regelmäßigen Abständen Messungen durchgeführt.