Avoid common mistakes on your manuscript.
Eine Arthrofibrose (AF) des Kniegelenks gilt mittlerweile als die häufigste Ursache von unzufriedenen Patienten nach Implantation einer Kniegelenkendoprothese. Auch wenn nicht alle Patienten, die mit der Beweglichkeit des Kunstgelenks unzufrieden sind, eine AF im klinischen Kontext oder histologisch aufweisen, erscheint eine genauere Betrachtung des Patientenkollektivs wichtiger als so manche Studie zur Optimierung des Implantatdesigns hinsichtlich Geometrie oder Material. Bei genauer Betrachtung kommen als Ursache für eine Bewegungseinschränkung nach einer Operation mehr als 20 Ursachen infrage. Viele Ursachen lassen sich diagnostisch bereits durch Bildgebung oder Punktionsanalyse bestimmen (Die „5 I“: Infektion, Instabilität, Implantatlage, Implantatlockerung, Implantatverschleiß und andere immunologische Prozesse). Insbesondere für den letzten Punkt ist eine histologische Analyse sinnvoll, da hier auf zellulärer Ebene eine Einschätzung möglicher Ursachen für die Bewegungseinschränkung erfolgen kann.
Das frühe Erkennen und modifizierte Behandeln ist der wichtigste Baustein erfolgreicher Arthrofibrosetherapie
Die ursprüngliche Einschätzung einer pathohistologischen Bewertung der Synovialis hat Veit Krenn in seinem Beitrag mittlerweile deutlich erweitert, und es kann insbesondere eine AF im Kontext anderer Pathologien auftreten. Probleme bereiten nach wie vor das frühzeitige Erkennen des Krankheitsbilds und die Differenzialdiagnose zu anderen wichtigen schwerwiegenden Prozessen (wie beispielsweise dem CRPS), die auch in Abfolge auftreten können und sich gegenseitig beeinflussen. Zugrunde liegende pathophysiologische und biochemische Kaskaden werden zunehmend besser verstanden, und die Vermeidung schmerzverstärkender Therapien muss dringend in alle therapeutischen Konzepte aufgenommen werden, um die Langzeitfolgen der Erkrankung und die Häufigkeit chronisch schmerzkranker Gelenke zu verringern. In Ihren Beiträgen geben Veit Krenn, Philipp Traut und Uwe Rückert, sowie Katja Kieslich einen guten Überblick zum aktuellen Stand der Diagnostik und konservativen Therapie. Für die interessierten Unfallchirurgen und Orthopäden haben Thorsten Gehrke und wir die aktuellen Behandlungskonzepte insbesondere im Hinblick auf AF nach Endoprothese zusammengestellt. Die Botschaft aller Beteiligten bleibt, dass das frühe Erkennen und modifizierte Behandeln der Patienten unter Berücksichtigung des individuellen Schmerzniveaus der wichtigste Baustein erfolgreicher AFtherapie ist.
Viel Freude bei der Lektüre wünschen:
Michael Jagodzinski
Philipp Traut
Christian Krettek
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding authors
Ethics declarations
Interessenkonflikt
M. Jagodzinski hat eine Förderung für Arthrofibroseforschung von der AFOR Foundation in der Schweiz erhalten. M. Jagodzinski hat Beraterverträge mit der Curasan AG, Darmstadt und der AAP Implantate GmbH in Berlin geschlossen. P. Traut und C. Krettek geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Additional information
QR-Code scannen & Beitrag online lesen
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Jagodzinski, M., Traut, P. & Krettek, C. Arthrofibrose. Unfallchirurgie 125, 837–838 (2022). https://doi.org/10.1007/s00113-022-01236-2
Accepted:
Published:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s00113-022-01236-2