Zusammenfassung
Die Weiterbildung im Fach Orthopädie und Unfallchirurgie hat sich mit Einführung der neuen Weiterbildungsordnung deutlich verändert. Bereits hier haben die vermittelten Inhalte an Breite verloren, tragen die aktuellen Entwicklungen in der Praxis- und insbesondere in der Kliniklandschaft ebenso zu einer zunehmenden Spezialisierung bei. Dieser Trend begünstigt Strukturen, in denen eine umfassende medizinische Versorgung der Bevölkerung in Deutschland in Orthopädie und Unfallchirurgie gefährdet erscheint, in denen gerade die zukünftigen Bemühungen um z. B. polytraumatisierte Patienten hinterfragt werden müssen. Das Junge Forum der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie begleitet aktiv eine Diskussion um die Notwendigkeit und Wertigkeit von Generalisten im Fachgebiet, die, in Ergänzung zu den Spezialisten, das Versorgungsniveau in Deutschland sichern sollen.
Abstract
The training in orthopedic and trauma surgery has changed significantly with the introduction of the new residency program. The contents taught have already been reduced in breadth and the current developments in the outpatient and particularly in the clinical landscape also contribute to increasing specialization. This trend favors structures in which comprehensive medical care for the population in Germany in orthopedic and trauma surgery appears to be endangered and in which the future efforts for e.g. polytraumatised patients need to be questioned. The Young Forum of the German Society for Orthopedics and Traumatology actively accompanies a discussion about the necessity and value of generalists to ensure the level of care in Germany in addition to the specialists.
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Interessenkonflikt
Der korrespondierende Autor gibt für sich und seine Koautoren an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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Achatz, G., Perl, M., Stange, R. et al. Wie viel Generalist und wie viel Spezialist braucht die Orthopädie und Unfallchirurgie?. Unfallchirurg 116, 29–33 (2013). https://doi.org/10.1007/s00113-012-2303-z
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