Bei komplexen Gelenkverletzungen existiert grundsätzlich das Risiko einer Funktionsminderung. Nach operativer Rekonstruktion steht der Wunsch nach frühzeitiger Bewegung des Gelenks im Vordergrund. Neben den knöchernen Verletzungskomponenten, die mit modernen Osteosynthesetechniken in aller Regel beherrschbar sind, stehen insbesondere die komplexen ligamentären Begleitverletzungen dem Wunsch nach frühzeitiger Gelenkmobilisation entgegen.

Nach operativer Rekonstruktion steht der Wunsch nach frühzeitiger Bewegung des Gelenks im Vordergrund

An Ellenbogen-, Hand- und Kniegelenk lässt sich in diesen Fällen eine bewegungsfixateurgestützte Behandlung in das Therapiekonzept einbauen. Die Schwierigkeit dieser fixateurgestützten Behandlung besteht naturgemäß in der Tatsache, dass mechanische Hilfsmittel nur unzureichend die natürliche Gelenkfunktion abbilden können. Die seit Mitte der 1990er Jahre vorliegenden Erfahrungen des Konzeptes „Bewegungsfixateur“ zeigen jedoch, dass im Rahmen einer artikulären Komplexverletzung dieser Nachteil in Kauf genommen werden kann, um eine frühzeitige geführte und die Osteosynthese in vielen Fällen schützende Mobilisation des Gelenks erfolgreich durchzuführen. Die fixateurgestützte Mobilisation lässt sich auch nach Distraktion insbesondere bei der Ellenbogensteife einsetzen, um den Wiedergewinn der Beuge- und Streckfähigkeit zu erzielen.

Die vorliegenden Arbeiten stellen eine Übersicht über die Möglichkeiten der bewegungsfixateurgestützten Therapie dar. Es bleibt zu hoffen, dass weitere Entwicklungen auch in anderen Gelenkbereichen es erlauben werden, diese Konzepte auszuweiten und die Rekonstruktion nicht zu Gunsten eines prothetischen Ersatzes opfern zu müssen.

D. Pennig