Durch den zu erwartenden Anstieg altersspezifischer Verletzungen und deren Folgen stehen die Krankenhäuser vor der Frage, wie sie die Zunahme der operationspflichtigen Behandlungsfälle unter Berücksichtigung einer Reduktion der Krankenhausverweildauer in den täglichen Klinikalltag integrieren können. Der Ruf nach einer zunehmend ambulant durchzuführenden Versorgung stellt jedoch häufig Krankenhäuser der Maximalversorgung vor erhebliche Probleme. Die Autoren weisen hierbei zu Recht auf die möglichen Vorteile einer Entlastung des Zentral-OPs hin, sodass Kapazitäten für umfangreiche und zeitlich anspruchsvolle Operationen entstehen.

Eine Ausweitung der ambulanten Eingriffe in Krankenhäusern der Maximalversorgung ist jedoch nur bei einer entsprechenden Infrastruktur gewährleistet

Hier spielt die Nachsorge der Patienten eine entscheidende Rolle. Die Kliniken der Maximalversorgung sind häufig nicht in der Lage, dies ohne Hilfe der niedergelassenen Kollegen zu gewährleisten. Die Öffnung dieser Klinken durch den Aufbau eines ambulanten Operationszentrums – mit Operationszeiten auch für niedergelassene Kollegen – ist nur zu wünschen. Dies wird nicht nur zu einer effizienten Auslastung der Operationskapazitäten führen, sondern auch eine bessere Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kollegen der Region ermöglichen. Seit Jahren wird dies erfolgreich in Häusern der Grund- und Regelversorgung praktiziert. Hierbei können beide Seiten von den Erfahrungen der Anderen profitieren und die Chancen eines umfassenderen Weiterbildungsangebots erheblich verbreitert werden. Die niedergelassenen Kollegen sollten hierbei nicht als Konkurrenten gesehen werden, sondern als Partner zur effizienten Ausnutzung struktureller und personeller Ressourcen.

Die Kooperation von niedergelassenen Kollegen und Kliniken in einem ambulanten Operationszentrum stellt somit für beide Seiten eine nutzbringende und sinnvolle Zusammenarbeit dar und ist als sinnvolles Instrument auch zur Belegungssteuerung einsetzbar.