Filetlappenplastiken als Möglichkeit der Defektrekonstruktion an der Hand

Zusammenfassung

Filetlappen bieten bei komplexen Verletzungsmustern an der Hand mit Defekten nach Trauma, Verbrennung und Tumor eine zusätzliche Rekonstruktionsmöglichkeit.

Die vorliegende Arbeit erläutert das Konzept der Filetlappenplastiken und stellt die Ergebnisse von insgesamt 34 Rekonstruktionen an der Hand bei Defekten unterschiedlicher Genese (n=31 Patienten) vor, die von 1988–2004 in 2 Zentren für plastisch-rekonstruktive Chirurgie durchgeführt wurden. Es wurden überwiegend axial gestielte Lappenplastiken verwendet, in 2 Fällen kam ein „Cross-finger-Filetlappen“ zur Anwendung.

In 10 Fällen war der Defekt am Handrücken und in 9 Fällen an der Handfläche lokalisiert; 14 Defekte verteilten sich auf die Finger, ein weiterer befand sich an der ulnaren Hand. Die Komplikationsrate war gering. Lediglich in 2 Fällen kam es zu einer Lappenteilnekrose, bei einem Lappen am kleinen Finger heilte ein entstandener Restdefekt sekundär, bei einem weiteren entstand vorübergehend eine Wundinfektion.

Prinzipiell sollte vor jeder Amputation geprüft werden, ob „Ersatzteile“ aus dem Amputat zur Defektdeckung an anderer Stelle genutzt werden können. Die Ergebnisse zeigen, dass das Konzept der Filetlappenplastik in geeigneten Fällen eine Defektrekonstruktion ohne zusätzliche Spendermorbidität erlaubt.

Abstract

Fillet flaps offer an additional reconstruction opportunity for complex hand defects after trauma, burns, tumors or infections.

This retrospective study elucidates the concept of fillet flaps and presents the results of an overall of 34 plastic surgical reconstructions of the hands in 31 patients. Pedicled axial pattern flaps were used predominantly, except 2 cross finger flaps.

In 10 cases the defects were localized in the dorsal and in 9 cases in the palmar aspect of the hand. 14 finger defects and one of the ulnar hand were covered. Very few complications occured. In only 2 cases partial flap loss was observed. An additional wound infection required revision in one case. Another case was left to secondary healing.

Prior to any amputation, possible use of spare parts for defect reconstruction should be considered as a matter of principle. Our data suggest that the concept of fillet flaps is suitable for the reconstruction of complex defects of the hands without additional donor site morbidity.