Die vordere Kreuzbandplastik mit Hamstringsehnen bei Kindern und Jugendlichen

Zusammenfassung

Im Rahmen der kontroversen Diskussion über die Operationsnotwendigkeit bei kreuzbandverletzten Kindern und Jugendlichen haben wir uns konsequent für die operative Versorgung entschieden. 30 Patienten waren zum Zeitpunkt der Operation im Mittel 14,2 (10–18) Jahre alt und wurden nach durchschnittlich 30,8 Monaten untersucht. Der Ersatz des vorderen Kreuzbands (VKB) erfolgte mit 4fach-Hamstringsehnen, extrakortikal mit Endobutton und „suture washer“ fixiert. Die Bohrkanäle wurden transepiphysär in konventioneller Technik angelegt. Gemessen am IKDC-Score waren 86,7% als normal/nahezu normal klassifiziert. In 3 Fällen kam es innerhalb der ersten 12 Monate postoperativ zu einer erneuten VKB-Insuffizienz. Es konnten keine Wachstumsstörungen festgestellt werden. Funktionell erzielten >90% exzellente und gute Ergebnisse.

Unter Annahme eines schlechten Verlaufs bei konservativ behandelten VKB-Rupturen während des Wachstums und vorsichtigem intraoperativem Vorgehen zeigt das beschriebene Vorgehen zufriedenstellende Ergebnisse und sollte als eine operative Methode der Wahl angesehen werden.

Abstract

Regarding the controversial discussion about how and when to operate a patient with an ACL lesion and still open physes, we routinely perform ACL reconstruction in those patients. We evaluated 30 patients with a mean age of 14.2 years at the time of operation (range: 10–18) and a mean follow-up of 30.8 months (range: 13–77). The ACL reconstruction was performed using a four-strand hamstring graft. Fixation was strictly extracortical using an endobutton and a suture washer. The placement of the graft was transepiphyseal. Using the IKDC score, 86.7% were classified as normal or nearly normal. In three cases an ACL insufficiency recurred during the first 12 months postoperatively. There was no growth disturbance.

Expecting a poor outcome when treating an ACL lesion conservatively during the growth period and carefully performing the operation, we were able to show that the method provided satisfactory results and should be considered an operative method of choice.