Einsatz eines modifizierten Gammanagels bei der Versorgung proximaler Femurfrakturen

Zusammenfassung

In einer prospektiven Studie zur operativen Stabilisierung proximaler Femurfrakturen wurde ein modifizierter langer Gammanagel 10 mm (LGN10) mit dem handelsüblichen LGN 11 mm (LGN11) verglichen. Vom Mai 1998 bis Januar 2000 wurden jeweils 50 Patienten alternierend mit dem LGN10 bzw. LGN11 versorgt. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 79 Jahre. Die Antekurvation der Femurdiaphyse wurde aus den angefertigten seitlichen Röntgenaufnahmen ermittelt und lag in beiden Studiengruppen überwiegend zwischen 6° und 10°, bei Maximalwerten bis 14°. Bei Einsatz des LGN10 waren signifikant (p=0,046) weniger Markraumerweiterungen erforderlich.Weitere signifikante Unterschiede traten in den erhobenen Operations- und postoperativen Verlaufsdaten nicht auf.

In der LGN10-Gruppe kam es intraoperativ in 2 Fällen, in der LGN11-Gruppe in 1 Fall zu einer Perforation im mittleren Femurdiaphysendrittel. In 1 Fall kam es postoperativ zum kranialen "cut out" der Schenkelhalsschraube beim LGN10. Weitere spezifische Komplikationen wurden bis zur Entlassung aus dem stationären Bereich nicht beschrieben. Klinische Kontrolluntersuchungen stehen noch aus. Mit dem LGN10 ist eine weitere Reduzierung der Markraumtraumatisierung möglich.

Abstract

A modified custom-designed long gamma nail (LGN10) and the long gamma nail (LGN11) were evaluated in a prospective trial for operative treatment of proximal femoral fractures. Between May 1998 and January 2000, 50 patients (mean age 79 years) were alternately treated with LGN10 or LGN11. The femoral antecurvature varied from 6° to 10°, with a maximum of 14°, as evidenced by lateral radiograms. The need for intramedullary reaming in LGN10 cases was significantly less (p=0.046). Other significant differences between the two study groups were not observed.

One cranial cut out of the lag screw in the LGN10 group was observed. Other complications were not recorded during hospital treatment. Follow-up results are not yet complete. Using LGN10 seems to reduce intramedullary damage to the femur and make insertion of the nail easier.