Zusammenfassung
Wir berichten in dieser Kasuistik über eine 75-jährige Patientin, die sich durch einen Sturz eine 3.-gradig offene Unterschenkelfraktur mit schwerem Weichteilschaden zuzog. Komplizierend kam als Komorbidität eine chronisch, venöse Insuffizienz Stadium III des Unterschenkels und eine - in zementierter Technik implantierte - Kniegelenktotalendoprothese des verletzten Beins hinzu.
Nach dem Stufenkonzept wurde primär die osteosynthetische Versorgung durch Fixateur externe, ein radikales Weichteildebridment und die Vakuumversiegelung vorgenommen. Definitiv wurde die Patientin nach 10 Tagen mit einem als retrograden Tibianagel eingebrachten Humerus-Flex-Nail versorgt. Es wurde eine primäre Verkürzungsosteotomie durchgeführt. Die plastische Deckung wurde durch einen gestielten Muskellappen und Meshgrafttransplantation vorgenommen. Innerhalb von 4 Monaten kam es zur Abheilung der Weichteilverletzung und allmählichen Konsolidierung der Fraktur.
Unserer Meinung nach stellt der retrograd eingebrachte Flex-Nail in besonderen Fällen bei der komplizierten Unterschenkelfraktur eine gute Behandlungsoption dar.
Abstract
We report a case by a 75 year old female patient suffering a third-degree open fracture of the shinbone with a severe damage of the soft tissue.
Primary operation was a temporary fixation with a fixateur externe and a radical debridment of the soft tissue with vacuum-sealing. Ten days later we did the definitive surgery. Osteosynthesis was done by a retrograd nailing with the flexible unreamed humerus nail (Flex-Nail) through the medial ankle. The defect of the soft tissue was treated by a muscle flap and meshgraft transplantation. Healing of the soft tissue and beginning consolidation of the fracture comes after 4 months.
In our opinion the retrograd inserted Flex-Nail is a good option for treatment of compound fractures of the lower leg in special cases.
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Wagner, F., Schaudig, W. & Bauer, R. Retrograde Tibiamarknagelung mit dem Flex-Nail - Behandlung der Unterschenkelfraktur im speziellen Fall. Unfallchirurg 105, 740–743 (2002). https://doi.org/10.1007/s00113-002-0428-1
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00113-002-0428-1