Zusammenfassung
Neugeborenenscreeningprogramme stehen vor der Herausforderung eines ethisch verantwortlichen Umgangs mit neuen Screeningtechnologien. Die Tandemmassenspektrometrie ermöglicht es, mit einem einzigen Analyseverfahren sehr viele Erkrankungen unterschiedlicher Inzidenz und Therapierbarkeit gleichzeitig zu erfassen. Klassische Voraussetzungen für die Einführung des Screenings auf die einzelne Erkrankung geraten dadurch in ein verändertes Licht. Mit dem vorliegenden Beitrag werden aktuelle ethisch-rechtliche Prinzipien unter Beachtung internationaler Konventionen vorgestellt und hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf ein mit Hilfe neuer Technologien erweitertes Neugeborenenscreening erläutert. Bei der Verwirklichung dieser Prinzipien bestehen in Deutschland derzeit erhebliche Defizite. Das Bayerische Modellprojekt gilt als möglicher Ansatz zur Lösung der Probleme.
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Liebl, B., von Kries, R., Nennstiel-Ratzel, U. et al. Ethisch-rechtliche Aspekte des Neugeborenenscreenings. Monatsschr Kinderheilkd 149, 1326–1335 (2001). https://doi.org/10.1007/s001120170019
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001120170019