Das atopische Ekzem stellt mit einer Prävalenz von ca. 10% die häufigste chronisch-entzündliche Hauterkrankung im Kindesalter dar. Sehr häufig manifestiert sie sich bereits im 1. Lebensjahr, und es ist gut, dass viele Kinder ihre Ekzemneigung über die Jahre verlieren, denn diese Erkrankung schränkt die Lebensqualität der Kinder und ihrer Familien oft erheblich ein. Langzeituntersuchungen zeigen sogar, dass seelische Folgen wie Angst und Unsicherheit bei den Betroffenen nachweisbar sind – und dies proportional zur Dauer der Erkrankung.

In den letzten Jahrzehnten sind erhebliche Fortschritte bei der Aufklärung der Pathogenese dieser Erkrankung erzielt worden, die früher noch die Betroffenen zu „Aussätzigen“ machte. Diese pathogenetischen Erkenntnisse sind Voraussetzung für ein rationales stadien- und altersadaptiertes therapeutisches Vorgehen sowie die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze.

Zentrale Therapieziele sind die Wiederherstellung der Hautbarriere und die Reduktion von lokalen entzündlichen Reaktionen.

Bei konsequenter Therapie kann das atopische Ekzem bei 90–95% der Patienten mit Anwendung von Externa kontrolliert werden.

Prof. Höger (Hamburg) stellt in seinem Beitrag systematisch und sehr praxisnah eine stadien-, lokalisations- und altersspezifische Therapie des atopischen Ekzems im Kindesalter dar.

Prof. Biedermann (München) und Prof. Werfel (Hannover) erläutern in ihrem Beitrag zukünftige Möglichkeiten pathogeneseorientierter neuer Systemtherapeutika für Patienten mit schwerem und therapieresistentem atopischem Ekzem.

Prof. Wollenberg et al. (München) beschreiben mögliche Komplikationen dieser häufigen Hauterkrankung.

Erste Prämisse bei jeder Erkrankung ist selbstverständlich die Prävention der Krankheitsentstehung bzw. die Vermeidung von Risikofaktoren. Dr. Heratizadeh und Prof. Werfel (Hannover) informieren in ihrem Beitrag über aktuelle Studien zur Prävention.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen der Beiträge zu Pathogenese, Klinik, Therapie und Prävention dieser sehr häufigen und belastenden Erkrankung im Kindesalter.

Mit herzlichen Grüßen

Ihre

Gesine Hansen