Zusammenfassung
Mit zunehmendem Übergang der Kinder von der familiären in die institutionelle Betreuung kommt es auch zu einer Verlagerung der Ernährungsverantwortung auf die Einrichtung und damit die Gemeinschaftsverpflegung. Derzeit werden etwa 3,2 Mio. Kinder im Alter von 0 bis 14 Jahren in sog. Tageseinrichtungen (Krippe, Kindertagesstätte, Kindergarten) betreut, etwa 2 Mio. Schüler besuchen eine Ganztagsschule. Verbindliche Vorschriften für die Ernährungsqualität der Gemeinschaftsverpflegung für Kinder existieren in Deutschland nicht. Die mahlzeitenspezifischen Empfehlungen der optimierten Mischkost, z. B. für die warme Mahlzeit, sind in Familie und Gemeinschaftsverpflegung anwendbar. Kinder sollten einmal am Tag eine warme Mahlzeit einnehmen. Mit jedem der gängigen Verpflegungssysteme [Warmanlieferung, Frisch-, (Tiefkühl-)Mischküche, Kühlkost] ist eine Versorgung mit ausgewogenen warmen Mahlzeiten möglich. Ein zusätzliches Angebot kalter (Brot-)Mahlzeiten oder Snacks könnte das nachlassende Interesse älterer Kinder und Jugendlicher an der Warmverpflegung kompensieren. Von einer guten Gemeinschaftsverpflegung können im Sinne der Verhältnisprävention gerade Kinder mit einer ansonsten unausgewogenen Ernährung profitieren.
Abstract
The routine caring for children in the family is nowadays more and more complemented by institutional caring in day care centers or all day schools. In parallel responsibility for nutrition is also transferred to catering in institutions. At present approximately 3.2 million children aged between 0 and 14 years visit a day care center and another 2 million children an all day school in Germany. Formal regulations for nutritional quality of meals offered in institutional care for children do not exist in Germany. Mealtime-based dietary guidelines deduced from the concept of an optimized mixed diet, e.g. regarding warm lunch, can be used similarly in families and institutions. Children should have one warm meal each day. Commonly available catering systems (e.g. delivery of warm meals from an external kitchen and on-site cooking, including deep frozen food and chilled food from an external kitchen) are equally suitable to offer proper warm meals in institutional nutritional care. Additional offers of cold (bread) meals or snacks could partially compensate for the decreasing participation of older pupils in the warm lunch menu. As part of environmental prevention children having a low quality diet at home in particular would profit from well-balanced institutional nutrition for diet and health.
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Clausen, K., Kersting, M. Gemeinschaftsverpflegung in Bildungseinrichtungen für Kinder. Monatsschr Kinderheilkd 160, 1081–1088 (2012). https://doi.org/10.1007/s00112-012-2637-1
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