Gefährlicher Flummi zum Selberbauen

Zusammenfassung

Hintergrund

Die Innovationsfreudigkeit der Spielzeugindustrie ist nahezu grenzenlos. Doch mit neuen Spielzeugen gehen häufig auch neue Gefahren für die Gesundheit von Kindern, insbesondere von Kleinkindern, einher. Ein aktuelles Beispiel sind die „Flummis zum Selberbauen“. Dabei handelt es sich um ein grell leuchtendes Granulat, das in Plastikformen nach Einbringen in Wasser aufquellen soll. Der entstehende „Flummi“ besitzt gute elastische Eigenschaften. Das Granulat könnte leicht als trinkbares Brausepulver verkannt werden. Daraus ergibt sich die Frage nach dem Gefährdungspotenzial dieses Spielzeuges.

Material und Methoden

Das potenzielle Verhalten des Flummigranulats nach oraler Aufnahme wurde unter angenähert physiologischen Bedingungen untersucht.

Ergebnisse

Aufgrund der ausgeprägten quellenden und starken adhärenten Eigenschaften ist konkret die Gefahr eines Verschlusses des oberen Gastrointestinaltraktes gegeben.

Schlussfolgerungen

Bereits beim Verdacht auf ein Verschlucken dieses Granulates sollte umgehend eine weiterführende Diagnostik eingeleitet werden. Da es sich nicht um röntgendichtes Material handelt, sind eine Sonographie oder eine Gastroskopie zu empfehlen. Auch eine frühzeitige kinderchirurgische Vorstellung sollte erfolgen. Aktuell laufen mehrere Rückrufaktionen des Spielzeuges; es ist allerdings damit zu rechnen, dass auf dem Markt der EU noch eine große Menge dieses Produkts im Umlauf ist.

Abstract

Background

Innovation by the toy industry seems almost endless. However, new toys cause new dangers to children’s health, especially toddlers. A recent example is seen in “make-it-yourself superballs”. This toy is sold as a kit containing shiny, colorful granulated material, which is supposed to swell in plastic molds after being put into water. The resulting bouncing ball has good elasticity. The problem is that the granules can easily be mistaken for effervescent edible powder.

Material and methods

The characteristics of the material under approximated physiologic circumstances were examined.

Results

Because of the material’s distinct swelling and adherent features, we see a danger that it could occlude the upper digestive system.

Conclusion

Even the suspicion of oral ingestion of the material needs immediate further diagnostics. Because the material may not be detected on X-ray, we recommend sonography or gastroscopy. Early consultation of a paediatric surgeon should be done. Currently, there is a product recall for these particular bouncing balls. Nevertheless, it must be assumed that a large quantity of this material remains in circulation within the European Union.