Die immunologische Basis der frühkindlichen Immundeviation

Zusammenfassung

Allergien manifestieren sich als eine überschießende Reaktion des Immunsystems gegenüber "normalerweise" harmlosen Umweltantigenen. Diese fehlgeleitete Reaktion wird sowohl durch genetische Faktoren als auch durch Umwelteinflüsse im weitesten Sinne determiniert. Den Umweltfaktoren fällt hierbei eine entscheidende Rolle zu. Klinische und epidemiologischen Studien zeigen, dass bestimmte Umweltfaktoren (z. B. Exposition mit bakteriellen Antigenen) mit einem Schutz vor Allergien und Asthma assoziiert sind. Andererseits sind auch eine Reihe von Umweltfaktoren identifiziert, die die Allergieentstehung fördern. Aktuelle Studien deuten zunehmend daraufhin, dass diese Prägung des Immunsystems wie auch die Induktion von Toleranzmechanismen bereits sehr früh in der kindlichen Entwicklung, inklusive der Gestationsperiode, festgelegt wird. Dieser Artikel diskutiert einige der zugrunde liegenden immunologischen Prozesse im Zusammenhang mit der Etablierung allergischer Erkrankungen im frühen Kindesalter.

Abstract

Allergies manifest as an excessive reaction of the immune system to "normally" harmless environmental antigens. This errant reaction is determined be genetic factors as well as environmental effects in the broadest sense. Environmental factors play a decisive role. Clinical and epidemiological studies show that certain environmental factors (e. g., exposure to bacterial antigens) are associated with protection against allergies and asthma. On the other hand, a succession of environmental factors have been identified that induce allergenesis. Current studies increasingly indicate that this imprinting of the immune system and the induction of tolerance mechanisms are already determined very early in childhood development, including the gestational period. This article discusses some of the underlying immunological processes in connection with the establishment of allergic diseases in early childhood.