Vorübergehende und chronische Ohrgeräusche bei kinderpsychiatrischen Patienten

Zusammenfassung

Das chronische und auch das vorübergehende Ohrgeräusch im Kindesalter sind ein sowohl klinisch als auch in der Forschung vernachlässigter Gegenstand. Angloamerikanische Forschungsergebnisse, v. a. aus England, belegen, dass diese in Deutschland zu beobachtende Zurückhaltung zu Unrecht besteht. Inwieweit das Phänomen Ohrgeräusche ohne HNO-Grunderkrankung auftritt, kann aufgrund fehlender empirischer Daten nur unzureichend beantwortet werden. Anhand einer Untersuchung an 46 Kindern und Jugendlichen (Alter 5;00–14;10 Jahre) sollte festgestellt werden, ob eine Befragung von Kindern möglich ist, welche Ohrgeräusche geschildert werden und ob bei den Kindern eine "Irritation" entsteht. 22 Kinder kannten Ohrgeräusche, bei 2 Kindern wurde ein Tinnitus festgestellt. Die Befragung der Kinder führte zu keinerlei Irritation und kann somit auch in die Routineuntersuchung von Kindern integriert werden.

Abstract

Chronic as well as temporary ear sounds in infancy is a neglected subject both in clinical practice and in research. Anglo-American research results particularly from England prove that this restraint observed in Germany is not justified. To what extent the phenomenon of ear sounds appears without basic illness (ENT) can only be answered partially due to a lack of empiric data. An examination of 46 children and adolescents (aged 5–14.1 years) served to ascertain whether questioning the children is possible, which ear sounds are described, and whether an "irritation" develops in the children. Twenty-two children were aware of ear sounds and in two children tinnitus was established. Questioning the children did not lead to irritation and can therefore also be integrated into the routine examination.