Weltweit leiden mehr als 400 Millionen Menschen an einer chronischen Virushepatitis, wobei besonders Infektionen mit dem Hepatitis-B- und/oder -C-Virus von Bedeutung sind. Zum jetzigen Zeitpunkt können 5 Hepatitisviren differenziert werden, das Hepatitis-A- bis -E-Virus. Alle fünf Hepatitisviren können zu einer akuten, das Hepatitis-B-,-C- und -D-Virus auch zu einer chronischen Virushepatitis führen.
Die chronische Hepatitis definiert sich über eine Nekrose und Entzündung mit oder ohne Zeichen von Fibrose in der Leber über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten. Während nach Infektion im Erwachsenenalter etwa 5% der Hepatitis-B-Patienten einen chronischen Verlauf entwickeln, liegt diese Zahl für die Hepatitis-C-Infektion über 70%. Dabei fällt auf, dass nicht alle Patienten mit einer chronischen Hepatitis-C-Infektion Komplikationen entwickeln[26]. Die Indikation zur Therapie muss daher individuell gestellt werden.
Durch die immunologische und molekulare Charakterisierung der Hepatitisviren in den letzten 30 Jahren konnte die Diagnostik der Virushepatitis standardisiert werden. Durch kommerzielle serologische und molekulare Testverfahren ist in den meisten Fällen eine sichere Diagnose der Virushepatitis möglich. Diagnostische Probleme der Hepatitis-B-Infektion treten vor allem nach der Selektion von Virusmutanten, beispielsweise im preC oder S-Gen des Virus, auf. Bei der Diagnose der Hepatitis-C-Infektion kann besonders nach Neuinfektion oder beim immunsupprimierten Patienten der serologische Nachweis negativ sein.
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Trautwein, C., Manns, M. Antivirale Therapie der chronischen Virushepatitis. Internist 42, 913–923 (2001). https://doi.org/10.1007/s001080170136
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001080170136