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Neben ihren vielfältigen Anwendungen in der Diagnostik und der passiven Immuntherapie maligner Erkrankungen können monoklonale Antikörper unter bestimmten Voraussetzungen auch eine aktive Immunantwort gegen Tumoren bewirken. Für diese Art der Immunisierung werden Antikörper eingesetzt, die an ihrer Antigenbindungsstelle ein “internes Abbild” eines tumorassoziierten Antigens tragen. Abbilder eines Antigens können entstehen, wenn bei Immunantworten gegen antigenerkennende Antikörper sog. Anti-Idiotyp-Antikörper induziert werden. Geeignete Anti-Idiotyp-Antikörper können dann ihrerseits anstelle des ursprünglichen Antigens als Vakzine eingesetzt werden. Dieser Artikel fasst die Erfahrungen mit Anti-Idiotyp-Vakzinierungen gegen verschiedene Tumorantigene aus Tiermodellen und klinischen Phase-I- und -II-Studien zusammen.
Eine spezielle Indikation für eine aktive Immunisierung von Tumorpatienten mit monoklonalen Antikörpern existiert bei malignen Lymphomen. Lymphomzellen exprimieren in der Regel ein monoklonales Immunglobulin auf der Zelloberfläche, das seinerseits ein echtes tumorspezifisches Antigen darstellt. Das Immunglobulin der Lymphomzellen lässt sich daher als individuelle Tumorvakzine verwenden. Obwohl die Herstellung einer individuellen Vakzine für den klinischen Alltag derzeit noch aufwendig ist, liegen bereits vielversprechende Erfahrungen mit diesem Ansatz vor.
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Veelken, H. Tumorvakzinierung durch Einsatz monoklonaler Antikörper. Internist 42, 874–883 (2001). https://doi.org/10.1007/s001080170130
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001080170130