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Nach anfänglicher Euphorie über das klinische Potenzial der Gentherapie von Lebererkrankungen und den ersten ernüchternden Therapieversuchen stehen aktuell wieder Fragen zur Vektorentwicklung, zur Optimierung von Gentransferprotokollen und zu Sicherheitsaspekten der klinischen Anwendung im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Entwicklung. Die gentherapeutischen Strategien in der Hepatologie konzentrieren sich auf die Behandlung von hereditären Stoffwechselerkrankungen (z. B. Hämophilie, Fettstoffwechselstörungen), von viralen Hepatitiden und von Tumorerkrankungen mit jeweils krankheitsspezifischen Therapiemodalitäten. Neben der Übertragung von Genen zur Korrektur hereditärer Erkrankungen umfassen die Methoden Protokolle zur Immunmodulation, DNA-Vakzinierungsstrategien, die therapeutische Gabe von Antisense- und Ribozymsequenzen oder die Tumortherapie mit “Suizidgenen”. Für die meisten Ansätze stehen bislang lediglich Ergebnisse aus Zellkultur- oder Tierexperimenten zur Verfügung, die noch keinen definitiven Schluss auf eine klinische Wirksamkeit zulassen. Neuere Virusvektoren wie zum Beispiel die lentiviralen Vektoren lassen ein enormes Potenzial für den hepatischen Gentransfer erkennen, werfen aber auch Fragen nach der Sicherheit für den Patienten auf.
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Cantz, T., Ott, M., Kubicka, S. et al. Gen- und Immuntherapie von Lebererkrankungen. Internist 42, 1357–1365 (2001). https://doi.org/10.1007/s001080170057
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001080170057